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Ein Ende mit großer Erleichterung

Wulf Wilde
26. Februar 2019

Für Hoffenheims Trainer Nagelsmann ist es keine einfache Partie. Als Gästetrainer tritt er gegen seinen künftigen Chef, RB-Leipzig-Coach Rangnick, an. Das Endergebnis dürfte beide zugleich geärgert und erfreut haben.

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RB Leipzig - TSG 1899  Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick
Bild: Imago/M. Koch

Der eine, Leipzigs Coach und Sportdirektor Ralf Rangnick (im Bild links), verpasste durch das 1:1 mit seinem Team zwar den möglichen und angepeilten Sprung auf Tabellenplatz 3.Gleichzeitig war die Partie eine Bestätigung seiner Einschätzung, mit Julian Nagelsmann einen der besten seiner Zunft für die Zukunft verpflichtet zu haben. "Wir haben uns deswegen dahin entwickelt, wo wir jetzt sind, weil wir in jedem Fall für jede Position jeweils den Bestmöglichen gesucht haben", hatte Ragnick vor der Partie zur Personalie Nagelsmann gesagt.

Schlagabtausch der Taktik-Meister

Tatsächlich hatte der TSG-Coach zunächst das taktische Momentum auf seiner Seite. Die Mittelfeldraute mit Florian Grillitsch auf der Sechserposition, Joelinton hinter den Spitzen und Kerem Demirbay sowie Nadiem Amiri auf den Außenbahnen, erspielte sich im Mittelfeld ein Übergewicht. Rangnicks massive Fünfer-Abwehrkette, eine taktische Variante mit der er zuletzt schon gegen Eintracht Frankfurt begonnen hatte, erfüllte seine Vorgaben nicht. "Wir müssen es schaffen, wieder wenig zuzulassen", hatte der RB-Übungsleiter vor der Partie gefordert.

RB Leipzig - 1899 Hoffenheim Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann
Zum vorerst letzten Mal als Gästetrainer im Leipziger Stadion: Julian NagelsmannBild: picture-alliance/dpa/S. Kahnert

Doch während sein eigenes Team in der ersten Hälfte nur zwei Mal in Richtung gegnerisches Tor zielte, ermöglichte es dem Gegner gleich mehrere gute Chancen. Die Führung der Gäste durch Andrej Kramaric in der 22. Minute war zu diesem Zeitpunkt völlig verdient. "Wir haben natürlich eine richtig schlechte erste halbe Stunde gespielt. Wir hatten wenig bis keinen Zugriff", gestand Ragnick nach der Partie. Erst als er ebenfalls auf eine Raute umstellte, kam seine Mannschaft besser in die Partie. Nagelsmann reagierte zwar umgehend, doch sein Gegenüber hatte nach der Pause eine neuerliche taktische Überraschung parat, indem er Stefan Ilsanker aus der Partie nahm, Winterneuzugang Tyler Adams brachte und auf ein 4-4-2 umstellte.

Rangnick findet eine Antwort

Die Einwechslung des lange verletzten Kreativmotors Kevin Kampl nach einer Stunde, verschob das Kräfteverhältnis im Mittelfeld dann endgültig in Richtung Leipzig. Hoffenheim verteidigte zwar lange Zeit geschickt - und auch mit etwas Glück - doch eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit gelang Kapitän Willi Orban doch der Ausgleichstreffer. Damit reichte es auch im dritten Duell mit seinem künftigen Chef Rangnick für Nagelsmann nicht zum Sieg. Nach zwei Niederlagen - in der Liga und im DFB-Pokal - musste Nagelsmann zumindest nicht wieder als Verlierer das Stadion verlassen.

"Ich finde das ein ganz gerechtes Ergebnis", stellte der 31-Jährige nach dem Abpfiff abgeklärt fest, räumte aber auch ein: "In der ersten Halbzeit müssen wir 3:0 in Führung gehen." So sehr Nagelsmann das "unnötige Gegentor" ärgerte, über die Punkteteilung dürfte er zumindest nicht unglücklich sein - denn die erhöht die Chancen, dass er in der kommenden Saison mit seinem neuen Team in der Champions League aufspielen kann.

Nagelsmann erleichtert

In jedem Fall wirkte Nagelsmann nach der Partie erleichtert. Es sei "keine ganz normale Situation" gewesen, gab er zu und betonte: "Aber jeder hat gesehen, dass ich dieses Spiel mit Hoffenheim unbedingt gewinnen wollte." Und auch diese Einstellung seines künftigen Angestellten dürfte dem RB-Sportdirektor gefallen haben. Mit dem Endergebnis war Rangnick dem eigenen Bekunden nach ebenfalls zufrieden.