Ein kurzer Augenblick mit Angela Merkel
Anas Modamani hatte eine wochenlange Flucht aus Syrien hinter sich, da ergab sich für ihn in einer Berliner Unterkunft die Gelegenheit seines Lebens - klick: ein Bild von ihm und der Kanzlerin. Es sollte alles verändern.
Treffen im Flüchtlingsheim
Das hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können: Dass er ausgerechnet in einem Flüchtlingslager in Berlin-Spandau der Bundeskanzlerin begegnen würde. Schon während seiner Flucht und bei seinen ersten Schritten in Deutschland hatte er alles mit Fotos dokumentiert.
Flucht aus Damaskus
Als Modamanis Haus in Syrien bombardiert worden war, floh er zunächst mit seinen Eltern und Geschwistern in eine andere Stadt. Von dort aus brach er Richtung Europa auf in der Hoffnung, er werde später seine Familie nachholen können. Er zog zunächst in den Libanon. Von dort ging er über die Türkei und über das Mittelmeer nach Griechenland.
Gefährliche Überfahrt
Anas kam dabei fast ums Leben. Um von der Türkei nach Griechenland zu gelangen, bestieg er, wie viele andere Flüchtlinge, ein Schlauchboot. Das Boot sei völlig überfüllt gewesen, sagt der junge Mann, es sei schließlich gekentert und er fast ertrunken.
Fünf Wochen zu Fuß
Von Griechenland aus zog Anas zu Fuß nach Mazedonien und weiter nach Ungarn und Österreich. Im September 2015 erreichte er sein vorläufiges Ziel: München. Dort beschloss er wenig später, nach Berlin weiterzugehen. Seitdem lebt er in der deutschen Hauptstadt.
Warten auf Asyl
Nach seiner Ankunft wartete er einen ganzen Tag vor dem Flüchtlingsamt LaGeSo. Die Lage dort sei schwierig gewesen, sagt er, besonders im Winter. Modamani wurde schließlich zu einer Unterkunft in Spandau geschickt. Um auf die Lage der Flüchtlinge aufmerksam zu machen, erschien ihm das Selfie mit Merkel als die große Chance.
Endlich eine Familie
Nach den vielen Medienberichten über das Selfie mit Merkel wurde eine deutsche Familie auf ihn aufmerksam. Anas lebt seit etwa einem Jahr bei ihnen. Sie sind eine große Unterstützung für ihn.
Heimweh
In der Familie Meeuw hat Anas Halt gefunden. Er macht einen Deutschkurs, hat viele neue Freunde. Nach seinem Sprachkurs möchte er hier eine Ausbildung machen. Aber sein Hauptziel ist es, dass sein Asylantrag bewilligt wird und er dann seine Familie zu sich nach Deutschland holen kann.
Negative Stimmung
Anas hofft auf ein gutes und sicheres Leben in Deutschland. Aber er ist besorgt über die negative Stimmung gegenüber Flüchtlingen. Er befürchtet, dass sich das verschlimmern könnte und die Gesetzgebung gegenüber Flüchtlingen verschärft wird. Anas hat Angst, dass das auch Einfluss auf seinen Asylantrag haben könnte.