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Ein riesiger See unter dem ewigen Eis der Antarktis

8. Februar 2012

Nach mehr als 30 Jahren Bohrarbeiten durch fast vier Kilometer dickes Eis sind russische Forscher zum Wostok-See in der Antarktis vorgedrungen.

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In this Monday, Feb. 5, 2012 photo provided by Arctic and Antarctic Research Insitute of St. Petersburg, Russian researchers at the Vostok station in Antarctica pose for a picture after reaching subglacial lake Vostok. Scientists hold the sign reading "05.02.12, Vostok station, boreshaft 5gr, lake at depth 3769.3 metres." The Russian team reached the lake hidden under miles of Antarctic ice on Sunday, a major scientific discovery that could provide clues for search for life on other planets. (Foto:Arctic and Antarctic Research Institute Press Service, /AP/dapd)
Bild: AP

Das Ministerium für Naturressourcen in Moskau bestätigte, dass russische Experten am Südpol am Sonntag mit ihrer Bohrung in 3769,30 Meter Tiefe die Oberfläche des seit etwa 500.000 Jahren isolierten Gewässers erreicht hätten. Medien in Moskau sprachen vom größten Ereignis der Antarktis-Forschung der vergangenen 100 Jahre.

Größter der unterirdischen Seen

Der Wostok-See gilt als der größte von mehr als 150 bislang bekannten Seen, die sich unter dem ewigen Eis der Antarktis befinden. Er war erst 1996 von einem britisch-russischen Team zweifelsfrei entdeckt worden, unter anderem duch Radarmessungen. Bereits in den 1970er Jahren hatte die damalige Sojwetunion mit Probebohrungen unter ihrer Polarstation begonnen.

Lage des Wostok-Sees unter dem Antarktis-Eis (Foto: NASA)
Lage des Wostok-Sees unter dem Antarktis-EisBild: NASA

Die russischen Aktivitäten sind nicht unumstritten. US-Wissenschaftler haben ihren russischen Kollegen vorgeworfen, bei der Bohrung Kerosin und Frostschutzmittel verwendet zu haben. Dadurch könne das Ökosystem des Wostok-Sees verschmutzt worden sein. Der See ist nach Angaben von Experten mehrere Millionen Jahre alt. Möglicherweise gibt es in ihm einzigartige Lebensformen. Der russsiche Expeditionsleiter Waleri Lukin wies die die Kritik zurück. Die Bohr-Technologie sei bei ähnlichen Missionen in Grönland erprobt worden.

wl/sti (dpa,dapd)