Willkommen in den Bergen
18. Juli 2019Am Ende sind die drei Fahrer fast auf einer Linie. Gregor Mühlberger ist dabei. Ein kurzer Sprint. Kann der Österreicher die Etappe gewinnen? Eine halbe Radlänge entscheidet, doch der Brite Simon Yates (Artikelbild) schiebt sein Sportgerät als erster über das Ziel in Bagnères-de-Bigorre, gefolgt von dem Spanier Pello Bilbao. Mühlberger wird Dritter. Die beiden anderen waren im Sprint einfach schneller.
Die Tour de France ist in den Bergen angekommen, die zwölfte Etappe führte die Fahrer in die Pyrenäen. Start in Toulouse, dann 209 und ein halber Kilometer bei gutem Sonnenbrillen-Wetter bis in den Bergort. Für die wirklichen Experten dieses Sport-Spektakels ist klar: Das hier ist erst der Anfang.
Und so halten sich die Favoriten etwas zurück auf diesem Teilstück. Die Vorentscheidung auf der ersten Pyrenäen-Etappe war am letzten Anstieg gefallen, als Yates und Mühlbauer attackierten. Tour-Debütant Schachmann war bis kurz vor dem Gipfel des letzten Anstiegs in Schlagdistanz zum Führungstrio. Da aber Teamkollege Mühlbauer vorne dabei war, ließ der Deutsche das Trio ziehen.
"Ganz vorne hätte ich nicht mitfahren können"
"Ich muss ehrlich zugeben, ich denke, ganz vorne hätte ich nicht mitfahren können", sagt Schachmann kurz nach dem Zieleinlauf dem ARD-Fernsehen. "Ich denke, wir als Team haben einen Super-Job gemacht", sagt der sichtlich geschaffte Deutsche aus der Mannschaft Bora-hansgrohe, dem ja auch der Österreicher Mühlberger angehört. "Werde mal gucken, wie die Beine sind", fügt er mit Blick auf die nun kommenden Aufgaben in den Bergen hinzu. Wie gesagt: Das hier ist erst der Anfang.
Alaphilippe weiter im gelben Trikot
Und weil sich die Favoriten noch bedeckt hielten, verändert sich in der Gesamtwertung nichts: Der Franzose Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) hatte keine Mühe, das Gelbe Trikot erfolgreich zu verteidigen. Sein Vorsprung auf Titelverteidiger Geraint Thomas: + 1:12 Minuten.
Am Freitag steht nun zwischen den Bergetappen in den Pyrenäen das Einzel-Zeitfahren an: 27,2 Kilometer lang, ein Anforderungsprofil zum Beispiel für Mitfavorit Geraint Thomas (Team Ineos) aus Wales, aber auch für die deutschen Hoffnungen Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) oder Zeitfahr-Spezialist Tony Martin (Jumbo-Visma).
ml/sti (dpa, SID, Sportschau)