Ein Zoo erholt sich vom Bürgerkrieg
Als vor zwei Jahren in der Elfenbeinküste die Waffen sprachen, wurden die Zootiere sich selbst überlassen. Ein Viertel von ihnen starben. Nun wird der Zoo saniert und hat ambitionierte Ziele für die Zukunft.
Im Kugelhagel gefangen
Die Tiere vom Zoo in Abidjan wurden komplett im Stich gelassen, als vor zwei Jahren in der Elfenbeinküste der Bürgerkrieg ausbrach. Ein Viertel der Tiere verhungerte kläglich. Jetzt wird der Zoo von Grund auf saniert, damit auch dieses Schimpansenbaby nicht mehr in einem viel zu engen Käfig leben muss.
Ein landesweiter Kampf
Der Bürgerkrieg brach Ende 2010 nach dem Wahlsieg des Oppositionsführers Alassane Ouattara aus. Präsident Laurent Gbagbo weigerte sich zurückzutreten. Der viermonatige Konflikt kostete 3000 Menschen das Leben. Etwa eine Million verloren ihr Zuhause.
Eine Stadt unter Ausgangssperre
Der Zoo liegt direkt im Herzen der Hafenstadt Abidjan. Dort tobte der Konflikt am heftigsten - mit Schießereinen direkt vor dem Zoo. Die Zoowärter konnten zwar rechtzeitig fliehen, sich aber nicht mehr um die Tiere kümmern. Es gab kein Futter mehr und in der extremen Hitze breiteten sich Infektionskrankheiten aus.
Gerechtigkeit
Die damaligen Protagonisten stehen heute vor Gericht: Ex-Präsident Gbagbo vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Rebellenführer Oueremi, der den jetzigen Präsidenten Ouattara unterstützte, wurde im Mai verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, bei einem Massaker an Quattaras Gegnern die Strippen gezogen zu haben.
Paviane im Stress
Den Zoo gibt es seit 1930. Doch Jahrzehnte der Vernachlässigung haben ihre Spuren hinterlassen: Die Gehege waren zu klein. Tiere entwickelten Verhaltensstörungen, so wie dieser Pavian. In der Wildnis leben solche Affen in großen Gruppen zusammen. Bleiben sie im Zoo ohne Beschäftigung eingepfercht, wiederholen sie immer wieder die selbe sture Körperbewegung.
Jetzt kommen wieder Kinder zu Besuch
Dieses Jahr begann ein großes Sanierungsprojekt mit Unterstützung aus der Schweiz. Speziell ausgebildete Tierärzte helfen den schwer erkrankten Tieren. Besucher strömen zurück in den Zoo, darunter zweimal wöchentlich Schulklassen. Der Zoo plant auch die Errichtung eines Informationszentrums, das den Kindern die Welt der Tiere nahe bringen soll.
Kinder lieben "CAN"
Der einzige Waldelefant, der überlebte, war CAN, benannt nach dem Afrikanischen Cup der Nationen. Im Geburtsjahr der Elefantenkuh 1992 hatte die Elfenbeinküste den Fußballwettbewerb gewonnen. Waldelefanten sind vom Aussterben bedroht. CAN hat jetzt ein geräumiges Gehege. Und es gibt abwechslungsreicheres Futter und Beschäftigung.
Artenschutz als Hauptaufgabe
Der Zoo möchte ein führendes westafrikanisches Artenschutzzentrum werden. Fast all seine Tiere sind auch in der Elfenbeinküste heimisch. Zum Beispiel diese Schlankschnauzkrokodile. Mithilfe eines Aufzuchtprogramms sollen zukünftig Tiere wieder in der Wildnis angesiedelt werden.
Neues Zuhause - neue Hoffnung
Die westafrikanischen Schimpansen durften jetzt aus ihren viel zu kleinen Käfigen in ein neues Gehege umziehen: Nicht nur solche Kletterfelsen haben sie zum Toben, auch Kletterstangen und Schwingseile gibt es dort