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Eine Friedenshoffnung für Libyen

17. Januar 2015

Seit dem Tod von Langzeit-Machthaber Gaddafi 2011 herrscht Bürgerkrieg pur in dem nordafrikanischen Land. In Genf finden nun Friedensgespräche statt - sie sollen wider Ewarten erste Erfolge zeitigen.

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Berber-Kämpfer in deren Hauptqurtier in Jadu (Foto: DW/Karlos Zurutuza)
Bild: DW/Karlos Zurutuza

Nach einem Durchbruch bei Friedensverhandlungen im schweizerischen Genf hat eine Allianz islamistischer Milizen in Libyen eine Waffenruhe ausgerufen. Die Milizen hätten sich auf eine "Feuerpause an allen Fronten" geeinigt, teilte die Gruppe "Fadschr Libya" (Libysche Dämmerung) mit. Bedingung sei, dass auch die anderen Parteien die Waffen ruhen ließen.

"Bekenntnis zu einem geeinten Libyen"

In Genf hatten sich die Konfliktparteien zuvor unter Vermittlung der UN-Mission für Libyen (UNSMIL) auf einen Fahrplan zur Bildung einer Einheitsregierung geeinigt. Zu dem Plan gehört ein etappenweiser Rückzug der bewaffneten Gruppen im Land. Die Konfliktparteien wollen sich demnach auch für die Freilassung von Geiseln und den Zugang von Hilfsorganisationen zu Krisengebieten einsetzen. Die Verhandlungspartner hätten zudem "ihr eindeutiges Bekenntnis zu einem geeinten und demokratischen Libyen" abgegeben, in dem Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte respektiert würden, hieß es in einer Erklärung der Vereinten Nationen. Nach Beratungen der einzelnen Gesprächsparteien in der Heimat sollen sie sich in der kommenden Woche zu einer neuen Verhandlungsrunde in Genf treffen.

Vertreter der UN mit Angehörigen des - international anerkannnten - libyschen Parlaments bei den Friedensgesprächen in Genf (Foto: Reuters/P. Albouy)
Genfer Gruppenbild: Vertreter der UN mit Angehörigen des - international anerkannnten - libyschen ParlamentsBild: Reuters/P. Albouy

Kampf zwischen Tripolis und Tobruk

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 Anarchie und Gewalt. Im Sommer eroberte ein Bündnis islamistischer Milizen die Hauptstadt Tripolis und bildete dort eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament. Die international anerkannte Regierung und die Volksvertretung flohen in das östlich gelegene Tobruk. Milizen beider Seiten prallen immer wieder in Gefechten aufeinander. Aber selbst beide Regierungen zusammen beherrschen nicht das gesamte Land.

Bei den zweitägigen Gesprächen in Genf fehlten zwar die Vertreter aus Tripolis. Dafür nahm eine Delegation aus der Stadt Misrata teil. Misrata ist lose mit den Islamisten in Tripolis verbündet.

sti/ml (afp, dpa)