Einer Million Sudanesen droht der Hungertod
6. November 2017Im Bürgerkriegsland Südsudan sind nach einer Schätzung der Vereinten Nationen bis Ende des Jahres rund 1,25 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht - fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Im kommenden Frühjahr werde diese Zahl womöglich auf 1,5 Millionen Menschen steigen, teilte das UN-Welternährungsprogramm mit.
Zudem werden bis Ende des Jahres 4,8 Millionen Menschen - knapp die Hälfte der Bevölkerung - keine als ausreichend anzusehenden Mengen zu essen haben. Die im September begonnene Erntezeit werde die Krise nur leicht verringern, hieß es. Im Juni hatten etwa sechs Millionen Südsudanesen nicht genug Nahrungsmittel.
Vier Millionen Flüchtlinge
Ende 2013 war ein teils ethnisch geprägter Konflikt zwischen den Unterstützern des Präsidenten Salva Kiir und den Anhängern seines damaligen Stellvertreters Riek Machar ausgebrochen. Zehntausende Menschen wurden getötet. Fast vier der zwölf Millionen Einwohner sind geflohen.
Der Leiter der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation im Südsudan, Serge Tissot, sagte, die Kornkammer des Landes sei durch die Kämpfe verwüstet worden. Der Konflikt müsse gelöst werden - "sonst wird die Lage nächstes Jahr noch schlimmer".
jj/kle (dpa, ap)