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Einige Hundert Kosovo-Roma wollen Mazedonien verlassen

21. Mai 2003
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Skopje, 21.5.2003, UTRINSKI VESNIK, mazedonisch

Etwa 700 Roma aus dem Kosovo haben die zweite Nacht am Grenzübergangsort zu Griechenland, Medschitlija, unter freiem Himmel verbracht, nachdem sie das Flüchtlingslager in Suto Orizari (nahe der mazedonischen Hauptstadt Skopje – MD) verlassen hatten. Sie sagen, dass sie hier ohne Wasser und Nahrung und bei hohen Temperaturen ausharren müssen. (...)

Die Kosovo-Roma lehnen es kategorisch ab, den jetzigen Ort zu verlassen, obwohl die zuständigen staatlichen (mazedonischen – MD) Organe für sie zehn Busse zur Verfügung gestellt hatten.

"Das ist wirklich lächerlich! Sie (die staatlichen Stellen – MD) verlangen, dass wir nach Suto Orizari zurückkehren, obwohl sie das Flüchtlingslager zerstört haben. Wir müssen auf jeden Fall Mazedonien verlassen, aber nicht in Richtung Kosovo, weil wir dort keine Bleibe mehr haben. Alle unsere Häuser dort wurden zerstört. Griechenland hat zur Zeit den EU-Vorsitz und wir erwarten, dass das Land guten Willen gegenüber uns zeigt und uns für eine bestimmte Zeit aufnimmt. Von Griechenland könnten wir dann in ein anderes EU-Land weiter reisen", sagte der Vertreter der Roma aus Kosovo, Gulisan Musliu.

"Der Vertreter des UNHCR in Mazedonien, Goran Momirovski, hat uns vor der mazedonischen Öffentlichkeit schwer beleidigt, als er uns mit schlimmsten Räubern verglichen hat. Er hat uns vorgeworfen, dass wir das Flüchtlingslager in Suto Orizari ausgeraubt hätten. Das kann nicht stimmen, weil die Lager-Verantwortlichen den Zustand der Baracken kontrolliert und nichts Negatives festgestellt haben", so ein anderer Roma. (...) (fp)