1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kampf gegen verheerende Brände geht weiter

1. August 2021

In Griechenland, der Türkei und Italien fliehen die Menschen vor den Bränden. Es gibt zahlreiche Verletzte und mindestens acht Tote. Darüber hinaus leiden die Mittelmeeranrainer unter einer extremen Hitzewelle.

https://p.dw.com/p/3yNjn
Waldbrände in Griechenland
Feuerwehrkräfte im Einsatz in der Nähe der griechischen Hafenstadt Patras Bild: COSTAS BALTAS/REUTERS

Tausende Feuerwehrleute in Griechenland, Italien und in der Türkei kämpfen weiter gegen verheerende Waldbrände. In der Türkei stieg die Zahl der Todesopfer laut offiziellen Angaben inzwischen auf acht, hunderte Menschen wurden verletzt. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu brach am Samstag im Badeort Bodrum an der türkischen Ägäis erneut ein Feuer aus. Laut Angaben des Bürgermeister Ahmet Aras mussten in der Nacht zu Sonntag mehrere Dörfer in der Region evakuiert werden. Die Menschen seien unter anderem mit Booten über das Meer in Sicherheit gebracht worden.

Aus einem östlichen Vorort Bodrums seien am Samstagabend unter anderem 100 russische Touristen in Sicherheit gebracht worden, wie das russische Generalkonsulat in Antalya mitteilte. Sie seien in neue Hotels umquartiert worden und außer Gefahr. Auch in der Provinz Antalya musste ein weiteres Dorf evakuiert werden, wie der Sender NTV meldet. 

Russland schickt Löschflugzeuge 

Seit Mittwoch kämpft die Türkei mit den schwersten Waldbränden seit Jahren. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt, dutzende Dörfer mussten evakuiert werden. Forstminister Bekir Pakdemirli teilte mit, noch fünf von ursprünglich mehr als 100 Bränden seien aktiv. Es gebe noch Brandherde in den süd- und westtürkischen Provinzen Antalya und Mugla. Starke Winde fachten das Feuer immer wieder an und erschwerten die Löscharbeiten.

BdTD Türkei Waldbrände
Mit einfachsten Mitteln versucht eine Frau im Süden der Türkei, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen Bild: dpa/AP/picture alliance

Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte die betroffenen Regionen und sicherte den Geschädigten schnelle Hilfe zu. Die Anzahl von Löschflugzeugen sei mit der Unterstützung von Russland, dem Iran und der Ukraine auf 16 erhöht worden, sagte er. Der türkische Staatschef steht im eigenen Land in der Kritik, nachdem bekannt geworden war, dass die Türkei trotz der jährlich immer wieder ausbrechenden Brände zwar über Helikopter, aber nicht über einsatzfähige eigene Löschflugzeuge verfügt. Erdogan zufolge sind auch 45 Löschhubschrauber, Drohnen und Tausende Einsatzkräfte im Einsatz. 

Weil viele der Brände fast zeitgleich in der Nähe von beliebten Touristenorten ausgebrochen waren, ermitteln die Behörden auch wegen Brandstiftung.

Gewaltige Feuer und "historische Hitzewelle" in Griechenland

Im Nachbarland Griechenland wurden bei einem gewaltigen Feuer auf dem Peloponnes laut Staatsfernsehen mindestens 16 Menschen verletzt, mehrere Häuser zerstört. Binnen 24 Stunden brachen auf der Halbinsel 56 Brände aus. Sie konnten inzwischen eingedämmt werden. Die Brandgefahr bleibt aber wegen der Dürre hoch, warnte der Zivilschutz. 

Die griechischen Behörden riefen die Einwohner von vier Dörfern in der Nähe der Stadt Patras auf, sich in Sicherheit zu bringen. Am späten Samstagnachmittag wurde ein weiterer, kleiner Badeort evakuiert. Nach Angaben der Feuerwehr waren 145 Einsatzkräfte, 50 Lastwagen, sowie acht Flugzeuge bei den Löscharbeiten in der Region im Einsatz. Die Autobahn und die Rio-Andirrio-Brücke zum Peloponnes wurden vorsorglich gesperrt.

Waldbrände in Griechenland
Starker Rauch in der Nähe von Patras - Menschen werden wegen Atemwegsbeschwerden in Krankenhäusern behandeltBild: INTIME/REUTERS

Und die "historische Hitzewelle" - wie zahlreiche Meteorologen sie bezeichnen -dauert in Griechenland und der Türkei an. Nachdem in den vergangenen Tagen die Thermometer Werte bis 43 Grad zeigten, werden für diesen Sonntag stellenweise sogar Temperaturen um die 45 Grad erwartet. Am Montag und Dienstag soll es einen neuen Höhepunkt geben, teilte das griechische Wetteramt mit. Einige Meteorologen befürchteten, diese gefährliche Situation könnte bis zu zwei Wochen andauern.

Auch der Süden Italiens betroffen

Auch auf der italienischen Insel Sizilien wüten weiter Feuer, zuletzt besonders im Osten um die Großstadt Catania. Auch hier werden die Brände durch die anhaltende Hitze, Trockenheit und starke Winde angefacht, einige führen Ermittler auf Brandstiftung zurück. Landwirtschaft, Tiere und Ferienanlagen waren betroffen.

Sizilien Waldbrände
Vom Feuer zerstört - der Strand der sizilianischen Stadt Catania Bild: ROBERTO VIGLIANISI via REUTERS

Zwölf Löschflugzeugen aus der nationalen italienischen Flotte sind im Einsatz, weitere Maschinen wurden angefragt. In diesem Jahr hatten betroffene Regionen bereits knapp 560 Mal Löschflugzeuge angefordert. In den drei vorangegangen Jahren waren es im selben Zeitraum deutlich weniger gewesen.

bri/ww (afp, dpa)