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Frankfurt nähert sich der Europa League

8. August 2019

In der Qualifikation zur Europa League erfüllt Eintracht Frankfurt beim FC Vaduz seine Pflicht. Zehn Tage vor dem Start in die Bundesliga passt eine Menge bei der Eintracht, die dabei ist, einen Wandel zu vollziehen.

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Europa League Qualifikation FC Vaduz Eintracht Frankfurt
Bild: picture-alliance/AP Photo/G. Ehrenzeller

Wenn man ihm so viel Freiraum bietet, wie in der 11.Spielminute, dann lässt sich Filip Kostic nicht zweimal bitten: ein Blick, ein Schritt, ein leicht flatternder Fernschuss aus rund 30 Metern - und es stand 1:0 für Eintracht Frankfurt. Eine Viertelstunde später machte der Serbe dann das, wofür er eigentlich bekannt ist: mit Tempo über den linken Flügel in den gegnerischen Strafraum eindringen und gefährlich abschließen. Das Hinspiel in der 3. Runde der Qualifikation zur Europa League beim Liechtensteiner Pokalsieger FC Vaduz war früh entscheiden. Am Ende hieß es sogar 5:0 (2:0), da auch Dominik Kohr (41. Minute) Goncalo Pacienca (53.) und Mijat Gacinovic (63.) noch trafen.

"Ich hatte schon nach einer halben Minute ein gutes Gefühl", sagte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic nach dem Spiel im Interview mit RTL Nitro und machte sich wegen des Rückspiels gegen das Team aus Vaduz, das in der zweiten Schweizer Liga spielt, keine Sorgen mehr. "Das Ding ist durch. Ich glaube, wir werden jetzt rotieren und den Jungs, die hinten dran stehen, mal die Möglichkeit geben, zu spielen."

Verlässlicher Dauergast in Europa

In der Tat war das Auswärtsspiel in Liechtenstein für die Eintracht nur eine leichte Pflichtübung. Der Verein ist dabei, sich zu einem verlässlichen Dauergast im Europapokal zu mausern. Noch vor drei Jahren war die Mannschaft eine bunt zusammengewürfelte Ansammlung mehr oder weniger unbekannter Spieler aus 16 Nationen. Viele von ihnen waren nur für eine Saison ausgeliehen, weil die Eintracht nicht die finanziellen Mittel hatte, namhafte Spieler zu bekommen, geschweige denn diejenigen, die im Bereich ihrer Möglichkeiten lagen, für längere Zeit fest zu binden.

Doch das hat sich grundlegend geändert. Die Neuzugänge dieses Sommers wurden allesamt mit Vier- oder Fünf-Jahres-Verträgen ausgestattet: Torwart Kevin Trapp, Sebastian Rode und Martin Hinteregger (alle drei waren schon in der Vorsaison als Leihspieler in Frankfurt), dazu Weltmeister Erik Durm (kommt von Huddersfield Town), Kohr (Bayer 04 Leverkusen), Djibril Sow (Young Boys Bern) und Dejan Joveljic (Roter Stern Belgrad).

Europa League Qualifikation FC Vaduz Eintracht Frankfurt
Vergangene Saison nur ausgeliehen - jetzt fest engagiert. Sebastian Rode (l.) und Martin Hinteregger (r.)Bild: picture-alliance/bild pressehaus

Grundlage für diesen Wandel bei der Eintracht waren zwei gute Jahre im DFB-Pokal (Final-Niederlage gegen Dortmund 2017, Pokalsieg gegen München 2018) sowie das Erreichen des Halbfinals in der Europa League gegen den FC Chelsea in der vergangenen Saison.

Neue Kontinuität

Diese Erfolge haben zusätzliche Millionen in die Vereinskasse gespült und geben Sportvorstand Bobic ganz neue Möglichkeiten. Statt weiterhin ein "bunter Haufen" mit jährlich wechselnder Besetzung zu sein, kann das Team nun über die nächsten Jahre zu einer Mannschaft mit einer festen Achse wachsen. Und das obwohl mit Luka Jovic (zu Real Madrid) und Sebastien Haller (zu West Ham United) zwei wichtige Stützen abgegeben wurden. Möglicherweise hat die neue Kontinuität dann sogar zur Folge, dass man künftig nicht mehr darauf angewiesen sein wird, sich erst mühsam über die Qualifikation einen Platz im Europapokal zu erarbeiten.

Ihre Hausaufgaben in Liechtenstein haben die Eintracht-Profis gemacht. Ein Weiterkommen am kommenden Donnerstag im Rückspiel ist reine Formsache. Danach warten in der PlayOff-Runde entweder der bulgarische Pokalsieger Lokomotive Plovdiv oder Racing Straßburg, der Sieger des französischen Ligapokals. Das Hinspiel in Bulgarien entschieden die Franzosen mit 1:0 für sich. Am Sonntag steht bei Drittligist SV Waldhof Mannheim in der ersten Runde des DFB-Pokals das erste Pflichtspiel für die Eintracht in einem nationalen Wettbewerb an. Eine Woche später startet Frankfurt mit einem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim in die Bundesliga.