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KatastropheÖsterreich

Elf Tote bei Lawinenabgängen in den Alpen

5. Februar 2023

Immer wieder suchen Skifahrer den Kick abseits gesicherter Pisten. Mehrere Wintersportler in Österreich, der Schweiz und in Italien mussten diesen Leichtsinn nun mit ihrem Leben bezahlen.

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Einsatz von Bergrettern mit Hubschrauber-Unterstützung in Fieberbrun im österreichischen Bezirk Kitzbühel
Einsatz von Bergrettern mit Hubschrauber-Unterstützung in Fieberbrun im österreichischen Bezirk Kitzbühel Bild: Zoom.Tirol/APA/picturedesk.com/picture alliance

Bei Lawinenabgängen in Österreich sind seit Freitag mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Ein Wintersportler starb in Kaltenbach im Zillertal, wie ein Polizeisprecher im Bundesland Tirol mitteilte. Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA handelte es sich um einen 17-jährigen Neuseeländer, der abseits der Piste unterwegs war.

Zuvor wurde im Kleinwalsertal im Bundesland Vorarlberg ein Mann, der am Freitag als vermisst gemeldet worden war, tot unter einer Lawine gefunden. Laut APA handelte es sich um einen 50-Jährigen. In Sölden im Ötztal (Tirol) war ebenfalls am Freitag ein 32-jähriger chinesischer Skifahrer unter einer Lawine ums Leben gekommen. Auch er soll außerhalb der markierten Pisten gefahren sein.

Trotz entsprechender Warnungen wagen es viele Wintersportler immer wieder, die markierten Skigebiete zu verlassen
Trotz entsprechender Warnungen wagen es viele Wintersportler immer wieder, die markierten Skigebiete zu verlassen Bild: Fotostand/Freitag/picture alliance

Im italienischen Südtirol starb eine 31-jährige Tourengeherin aus Bayern durch eine Lawine. 

Schneepflug erfasst und mitgerissen

Am Sonntag wurden vier weitere Lawinentote aus Österreich gemeldet. In Osttirol wurde der Fahrer eines Schneepflugs tot unter Schneemassen geborgen, wie die Polizei bestätigte. Das Fahrzeug war von einer Lawine erfasst und mitgerissen worden. Im Kaunertal in Tirol wurde eine Person leblos in einer Lawine entdeckt. Bei dem Opfer handle es sich wahrscheinlich um einen vermissten 62-jährigen Tourengeher, so die Polizei.

Unterdessen wurden nach APA-Meldungen auch in Sankt Anton am Arlberg zwei Tourengeher im Alter von 29 und 33 Jahren tot geborgen. Die Suche nach den beiden war schon länger im Gange, musste jedoch wegen zu großer Gefahr für die Rettungskräfte am Samstag unterbrochen werden. Ein fünfter Wintersportler starb in Längenfeld im Ötztal ebenfalls durch einen Lawinenabgang, wie die Behörden mitteilten.

"Die Leute sind sehr unverantwortlich unterwegs"

Trotz der Warnstufe vier auf der fünfstelligen Skala im Westen Österreichs waren zahlreiche Wintersportler im freien Gelände unterwegs. Mehrere Menschen wurden bei Abgängen verschüttet und verletzt. "Die Leute sind sehr unverantwortlich unterwegs und immer wieder im freien Skiraum - sie glauben es einfach nicht", so ein Mitarbeiter der Vorarlberger Leitstelle. Stürmischer Wind und Neuschnee erschwerten die Bedingungen für die Retter und Hubschrauberbesatzungen.

Zahlreiche Straßen - wie hier in Mühlbach am Hochkönig - wurden wegen der Bedrohung durch Lawinen gesperrt
Zahlreiche Straßen - wie hier in Mühlbach am Hochkönig - wurden wegen der Bedrohung durch Lawinen gesperrt Bild: Markus Angerer/APA/picturedesk.com/picture alliance

Intensive Schneefälle und starker Wind haben in Tirol und Vorarlberg die Lawinengefahr gefährlich ansteigen lassen. Allein in Tirol wurden Dutzende Lawinen gezählt. In den vergangenen Tagen war in einigen Regionen mehr als ein Meter Neuschnee gemessen worden. Dadurch wurde auch der Straßenverkehr erheblich behindert, allein am Samstag gab es mindestens 17 Straßensperrungen.

In der Schweiz verunglückten zwei Skifahrer im Kanton Graubünden tödlich. Wie die Polizei mitteilte, waren auch sie - eine 56-jährige Frau und ein 52-jähriger Mann - abseits der Pisten unterwegs und wurden dort von einer Lawine erfasst. Ein drittes Mitglied der Gruppe sei unverletzt geblieben. 

kle/nob/sti/qu/wa (afp, dpa)

Sicherheit für Österreichs Pisten