Ella Fitzgerald: Jazz-Karriere in Bildern
Ihre Stimme zog weltweit Millionen Fans in den Bann. Über Jahrzehnte hatte Ella Fitzgerald den Jazz entscheidend mitgeprägt. Am 25. April wäre die Sängerin 100. Jahre alt geworden.
Grande Dame des Jazz
Ella Fitzgerald war eine der großen Stimmen des Jazz. In ihrer fünf Jahrzehnte überspannenden Karriere hat sie seine Spielarten wie Swing und Bebop mit mehr als einhundert Alben geprägt. Als damals erste afro-amerikanische Sängerin wurde sie mit einem Grammy Award ausgezeichnet.
Naturtalent
Sie galt als hervorragende Technikerin, die ihre Stimme wie ein Instrument benutzte. Am Anfang ihrer Karriere war Ella Fitzgeralds Stimme mädchenhaft zart, hatte aber eine enorme Spannweite. Kritiker vermissten in ihrem Gesang jedoch öfters die Leidenschaft. So ließ sie auch ihr Mentor Chick Webb zunächst lieber Popsongs statt Balladen singen.
Keine typische Diva
Kollegen beschrieben Ella Fitzgerald als sehr schüchtern, aber herzlich. Ihren Fans habe sie gerne Wünsche erfüllt. Ellas Liebesleben war leidenschaftlich, aber nicht sehr beständig: Ihre erste Ehe wurde schon nach einem Jahr annulliert, die zweite mit Bassist Ray Brown hielt sechs Jahre. Gemeinsam adoptierten sie einen Sohn. Gerüchten zufolge gab es für kurze Zeit auch noch einen dritten Ehemann.
Sommerhit
1938 waren die Amerikaner noch von der Großen Depression geplagt und konnten eine Aufmunterung gut gebrauchen. Da kam Ella Fitzgerald mit ihrem von einem Kinderreim inspirierten Schlager "A-Tisket, A-Tasket" gerade recht - das Lied wurde ihr erster großer Erfolg. Der Sommerhit hielt sich 17 Wochen in den amerikanischen Musikcharts, mit einer Millionen verkauften Platten.
Di da da bi bol di-bi-la daou
Trompeter und Sänger Louis Armstrong war einer ihrer größten Vorbilder. Schon als Kind ahmte Ella seine tiefe raue Stimme nach und perfektionierte später den von ihm popularisierten Scat-Gesang. Hier werden sinnlose Silben aneinandergereiht gesungen. In den 1950er Jahren nahm das Duo "Ella und Louis" drei gemeinsame Platten auf.
Ausflüge nach Hollywood
Hin und wieder versuchte sich Fitzgerald auch als Schauspielerin. 1942 war sie als singendes Hausmädchen Ruby in "Ride 'Em Cowboy" zu sehen. Mehr als eine kleine Rolle war aber nicht drin: Wegen der Rassentrennung mussten die Filmstudios strenge Zensur in den Südstaaten fürchten. 1955 spielte sie die Sängerin Maggie Jackson an der Seite von Jack Webb (r.) in "Es geschah in einer Nacht".
Berühmter Fan: Marilyn Monroe
Diskriminierung aufgrund ihrer Hautfarbe war im Laufe von Fitzgeralds Karriere ein Dauerthema. Besonders im Süden der USA waren Tourneen nur unter schwierigen Bedingungen möglich. Ab den 1950er Jahren begann die Rassentrennung dank der Bürgerrechtsbewegung zu bröckeln. Mit Hilfe der Hollywood-Ikone Marilyn Monroe konnte die schwarze Jazz-Sängerin auch in den Nachtclubs der Reichen auftreten.
Legenden des Jazz
Duke Ellington ist wie Fitzgerald eine der großen Legenden des Jazz. Ihre langjährige Zusammenarbeit war mit mehreren Alben und Tourneen sehr fruchtbar. Das gemeinsame Set "Ella Fitzgerald Sings the Duke Ellington Songbook" von 1957 gilt als ein Meilenstein der Musikgeschichte. Etwas besonderes in der Sammlung ist ein vom Duke musikalisch vorgetragenes Porträt von Fitzgerald.
Nicht zu stoppen
Noch bis ins hohe Alter stand die Jazz-Diva auf der Bühne. In späteren Jahrzehnten begann ihre Stimme rauer und tiefer zu werden, verlor aber nie die Agilität. Ihre Auftritte wurden vermehrt zu Shows, die unter einem kabarettistischen Motto standen. Im Alter von 74 Jahren gab sie ihren letzten Auftritt.