ELN-Guerilla: Die letzten Rebellen
Kolumbiens Regierung will mit den Rebellen des Nationalen Befreiungsheers (ELN) Frieden schließen. Die marxistischen Kämpfer gehören zur letzten der größeren Guerillagruppen im Land. Die Gespräche haben nun begonnen.
In der Tradition Che Guevaras
Das "Ejército de Liberación Nacional", das "Nationale Befreiungsheer" gehört zu den ältesten noch aktiven Guerillaorganisationen Lateinamerikas. Seit 1964 kämpfen die marxistischen Guerilleros für die Revolution: mit stundenlangen Diskussionsrunden, aber auch mit Entführungen und Terroranschlägen.
Geiseln in der Hinterhand
2012 hatte die ELN - nach vielen militärischen Rückschlägen - angekündigt, dass sie Friedensgespräche mit der Regierung führen möchte. Dies verzögerte sich jedoch immer wieder, da die Regierung nicht verhandeln wollte, während die ELN noch Geiseln in ihrer Gewalt hatte.
Lasst sie frei!
Auch in der Bevölkerung war der Rückhalt für die linken Rebellen immer weiter gesunken. Hier demonstrieren Journalisten in Cali für die Freilassung von Kollegen in der Gewalt der ELN. Ursprünglich war die ELN angetreten, um die extreme Ungleichheit in Kolumbien zu beseitigen und hatte dafür in einigen Regionen des Landes bei der armen Landbevölkerung Unterstützung erhalten.
Fredy Moreno ist frei
Die ELN wagte schließlich den Schritt Richtung Frieden und ließ ihre Geiseln gehen. Am 6. Februar ließ sie den kolumbianischen Soldaten Fredy Moreno Mahecha (Bildmitte) - eine ihrer letzten Geiseln - in Arauca frei. Damit können nun die Verhandlungen mit der Regierung beginnen. Nach dem Vorbild der FARC-Gespräche soll am Ende ein Friedensabkommen stehen.
Blutiger Pfad
Jahrzehntelang hatten in Kolumbien, wie in anderen lateinamerikanischen Ländern auch, rechte und linke Rebellen, Drogenakartelle und Regierungstruppen einen blutigen Krieg geführt. Mehr als 260.000 Menschen starben allein in Kolumbien.