1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Emmy-Nominierungen: Netflix bricht Rekord

29. Juli 2020

Zweikampf zwischen dem Streaming-Dienst Netflix und dem US-amerikanischen Pay-TV-Sender HBO. Gleich mehrfach nominiert: die deutsche Mini-Serie "Unorthodox".

https://p.dw.com/p/3g67p
Szene aus der Netflix-Miniserie "Unorthodox" mit Shira Haas
Szene aus der Netflix-Miniserie "Unorthodox" mit Shira HaasBild: Netflix/Anika Molnar

Zum 72. Mal werden am 29. September 2020 die Emmy-Awards für die besten Serien vergeben. Netflix führt bei den Nominierungen das Rennen mit rekordverdächtigen 160 Nominierungen an und überholte dabei den linearen Fernsehgiganten HBO und die digitalen Newcomer Disney+ und Apple TV+. HBO belegte mit 107 Emmy-Nominierungen den zweiten Platz.

Gleich 26 Nominierungen erhielt die HBO-Erfolgsserie "Watchmen". Sie beruht auf der gleichnamigen Graphic Novel aus den 1980er Jahren, die von den Bürgerunruhen während des Kalten Krieges handelt. TV-Produzent Damon Lindelof holte die Geschichte in die Gegenwart und legte den Fokus auf den Rassismus in den USA. Vor dem Hintergrund der jüngsten Proteste gegen die Ermordung des schwarzen Amerikaners George Floyd durch die Polizei stieß die Serie bei den Zuschauern auf großes Interesse.

"Unorthodox" als beste Mini-Serie nominiert

Im Aufwind ist dieses Jahr aber Netflix. Die Streaming-Plattform erreichte einen neuen Zuschauerhöchststand, was Branchenkennern zufolge auch auf den Corona-Lockdown zurückzuführen ist. Davon profitierte auch die deutsche Miniserie "Unorthodox", die gleich acht Mal nominiert wurde. Die Emanzipationsgeschichte der ultra-orthodoxen Jüdin Esther und ihre Flucht vor ihrer Familie von New York nach Berlin war auch in Deutschland ein großer Erfolg. Sie wurde unter anderem in der Kategorie "Beste Mini-Serie" nominiert; außerdem wurde Hauptdarstellerin Shira Haas unter die besten Hauptdarstellerinnen gewählt. Die vier Folgen auf Jiddisch, Englisch und Deutsch spielen die meiste Zeit in Berlin. Shira Haas in der Rolle der Esther versucht hier ein neues Leben anzufangen, um von ihrer Religionsgemeinschaft der Satmarer in Brooklyn loszukommen. 

"Black Lives Matter" - auch bei den Emmys

Die Nominierungen standen auch im Zeichen von "Black Lives Matter": Von den mehr als 100 Schauspielnominierungen in den Kategorien Serien, Miniserien und Fernsehfilme ging mehr als ein Drittel an schwarze Schauspieler - ein Rekord. Unter ihnen sind Billy Porter ("Pose"), Sterling K. Brown ("This Is Us" und "The Marvelous Mrs Maisel"), Issa Rae ("Insecure") und Regina King ("Watchmen"). "Black Lives Matter. Schwarze Geschichten sind wichtig", twitterte die Akademie am Dienstag.  Yahya Abdul-Mateen II, ein Kandidat für die "Watchmen" von HBO, freute sich ebenfalls auf Twitter über seine Nominierung. "Diese Art der Repräsentanz hat lange auf sich warten lassen. Es gibt keinen Mangel an Talenten innerhalb der schwarzen Gemeinschaft", sagte er gegenüber Entertainment Tonight.

"Trotz der beispiellosen Herausforderungen, vor denen die Unterhaltungsindustrie steht, war es ein außergewöhnliches Jahr für das Fernsehen", sagte der Vorsitzende der Television Academy und Vorstandsvorsitzender Frank Scherma. "Wir fühlen uns geehrt, so viele der talentierten Programme, Produzenten und Regisseure zu würdigen, die uns zusammengebracht haben, während wir getrennt blieben", sagte er.

ls/msh/so/ka (AP, DPA, Reuters)