Ende der Zeitumstellung frühestens 2021
3. Dezember 2018Im Frühjahr vor, im Herbst zurück: Vor allem in Deutschland sind viele genervt vom Hin und Her zwischen Sommer- und Winterzeit. Aber das angekündigte Ende der verschiedenen Zeiten lässt sich nicht so einfach umsetzten. "Frühestens 2021 ist es soweit, dass die Zeitumstellung beendet wird", sagte Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer. Andernfalls drohe ein "Zeit-Fleckerl-Teppich" in Europa. Die Gegner des Uhrendrehs müssen sich also gedulden.
In einer Online-Umfrage der EU-Kommission sprachen sich 84 Prozent gegen die Zeitumstellung aus. 3,1 der 4,6 Millionen Teilnehmer kamen aus Deutschland. Brüssel hatte im September vorgeschlagen, im Frühjahr 2019 die Uhren letztmalig EU-weit auf Sommerzeit umzustellen. Im darauffolgenden Herbst würde jeder Mitgliedstaat dann für sich entscheiden, ob er dauerhaft bei Sommerzeit oder Winterzeit bleibt. Dann könnte es aber sein, dass sich etwa Deutschland anders entscheidet als Nachbarländer wie die Niederlande oder Frankreich.
Kein einfacher Kompromiss
Um das zu vermeiden, solle die EU-Kommission einen Verantwortlichen benennen, der die Gespräche zwischen den Mitgliedstaaten koordiniert, fordern die Österreicher, die aktuell die Ratspräsidentschaft inne haben. Das könnte aber schwierig werden, denn die saisonale Zeitumstellung dämpft die Extreme. Würde in der mitteleuropäischen Zeitzone ganzjährig die Sommerzeit gelten, wäre es in Spanien im Winter bis kurz vor 10.00 Uhr finster. Würde man sich auf die Winterzeit einigen, würde es in Warschau im Sommer schon um 3.00 Uhr hell.
In den EU-Staaten werden seit 1996 am letzten Sonntag im März sowie am letzten Sonntag im Oktober die Uhren jeweils eine stunde umgestellt. In Deutschland gibt es die Sommerzeit schon seit 1980.
dp/uh (dpa, AFP)