Achim Mentzel gestorben
4. Januar 2016Laut Mentzels Ehefrau Brigitte ging es ihrem Mann bereits am Montagmorgen nicht gut. Seine Blutdruck- und Zuckerwerte seien aber unauffällig gewesen. Mittags habe Mentzel dann einen so schweren Hustenanfall bekommen, dass sie den Notarzt gerufen habe. Wenig später sei ihr Mann dann auf der Intensivstation des Klinikums Cottbus gestorben. Eine Obduktion von Mentzels Leichnam soll nun die Todesursache klären.
Mentzel wuchs in Ost-Berlin auf und war gelernter Polsterer. Als Teenager begann er seine Karriere in Beat-Bands. 1973 siedelte er für einige Monate nach West-Berlin über, kehrte aber in die DDR zurück. Wegen Republikflucht musste er zehn Monate ins Gefängnis. 1975 gründete er unter anderem gemeinsam mit Sängerin Nina Hagen die Gruppe "Fritzens Dampferband". Sie löste sich auf, als Nina Hagen dem Sänger Wolf Biermann und ihrer Mutter Eva-Maria Hagen in die Bundesrepublik folgte.
Eigene TV-Sendung
1989 bekam Mentzel im DDR-Fernsehen eine eigene Sendung, "Achims Hitparade". Nach der Wende wurde die Show im MDR weiter ausgestrahlt. Der TV-Satiriker und Schauspieler Oliver Kalkofe nahm einige Interpreten von "Achims Hitparade" in seiner eigenen Sendung "Kalkofes Mattscheibe" regelmäßig aufs Korn - Achim Mentzel revanchierte sich für die Angriffe, ebenfalls mit Humor. Aus den satirischen Attacken entwickelte sich eine Zusammenarbeit und eine enge Freundschaft.
Kalkofe reagierte auf die Todesnachricht von Mentzel auf Twitter: "#achim #RIP Bin völlig fertig, weine und habe keine Worte. Mein Freund Achim ist im Gurkenhimmel. Danke für alles!", schrieb er.
pj/gri (dpa)