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"Entlassungsproduktivität" ist ein Unwort

24. Januar 2006
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"Entlassungsproduktivität" hat die unabhängige Jury aus Sprachwissenschaftlern am Dienstag in Frankfurt zum Unwort des abgelaufenen Jahres gekürt. Der betriebswirtschaftliche Begriff verschleiere "die meist übermäßige Mehrbelastung derjenigen, die ihren Arbeitsplatz noch behalten Konnten", erklärte das fünfköpfige Gremium zur Begründung.

Unter "Entlassungsproduktivität" versteht man die Steigerung der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens durch Personalabbau. Der Begriff spielt unter anderem in der aktuellen Metalltarifrunde eine Rolle. Auch andere Begriffe aus der Wirtschaft wie "Smartsourcing" und "Qualitätsoffensive" hatten als Favoriten gegolten.

Die Juroren hatten die Wahl zwischen mehr als 1000 verschiedenen Vorschlägen. Am häufigsten waren "Ehrenmord", "Gammelfleisch", "Parasiten" und "Schwampel-Koalition" genannt worden. Jury-Sprecher Horst-Dieter Schlosser hatte sich am vergangenen Wochenende auf den Begriff "Ehrenmord" als seinen Favoriten festgelegt. Mit dem "Unwort" rügen die Sprachwissenschaftler sprachliche Missgriffe, die "sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise die Menschenwürde verletzen". Das Unwort wurde zum 15. Mal bestimmt. Im Vorjahr lautete es "Humankapital".