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Entwarnung beim Ozonloch

10. September 2014

Die Ozonschicht schützt vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne. Jahrzehntelang wurde dieser Schutzmantel durch vom Menschen produzierte Chemikalien wie FCKW bedroht. Laut UN ist die Gefahr gebannt.

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Symbolbild Ozonloch (Foto: dpa/picture alliance/NASA-Illustration)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach UN-Prognosen wird sich die Ozonschicht, die die Erde vor den krebserregenden ultravioletten Strahlen der Sonne schützt, bis zur Mitte des Jahrhunderts weitgehend erholen. In den arktischen und mittleren Breitenregionen könnten um das Jahr 2050 die Ozonwerte von 1980 erreicht werden, heißt es in einem neuen in New York veröffentlichten Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Später werde sich auch die Ozonschicht über der Antarktis regenerieren.

Doch zugleich warnen die Experten: Der schnelle Anstieg einiger anderer Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) könnte die positive Entwicklung untergraben. An dem Bericht, den der Direktor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner, präsentierte, haben rund 300 Wissenschaftler mitgewirkt.

Erholung dank Umweltgesetzen

Die Fachleute führen die positive Entwicklung vor allem auf das sogenannte Montrealer Protokoll von 1987 zurück. Darin verpflichteten sich mehr als 190 Staaten, den Einsatz ozonschädigender Substanzen, insbesondere der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), zu drosseln und später vollständig zu stoppen.

FCKW wurde bis dahin massenhaft als Kühlmittel etwa in Kühlschränken oder als Treibmittel in Sprühdosen verwendet. Es steigt in die höheren Schichten der Atmosphäre, wo es durch Sonnenlicht in chemisch äußerst aktive Halogene wie Chlor aufgespalten wird. Diese zerstören das Ozon, das die Erdoberfläche vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne schützt.

Millionen Hautkrebsfälle verhindert

Die Experten schätzen: Durch die bereits eingetretenen Verbesserungen beim Ozonschutzschild könnten 1989 bis 2030 jährlich im Durchschnitt zwei Millionen Fälle von Hautkrebs verhindert worden sein. Zudem könnten Schädigungen der Augen und der Immunsysteme vieler Menschen verhindert werden. Die Verminderung ozonschädigender Chemikalien habe auch positive Nebeneffekte für das Klima, weil einige der verbotenen ozonschädigenden Stoffe zugleich Treibhausgase seien.

Erstmals hatten Wissenschaftler Mitte der 1980er Jahre über eine besorgniserregende Ausdünnung der Ozonschicht in der Stratosphäre in 15 bis 50 Kilometer Höhe berichtet: Über der Antarktis beobachteten sie ein regelrechtes Ozonloch, durch das ungefiltertes UV-Licht auf die Erde gelangen konnte. Das Ozonloch über dem Südpol ist weitaus stärker ausgeprägt ist als über dem Nordpol. Das liegt daran, dass die Temperaturen in der Antarktis niedriger sind.

qu/gri (dpa, epd)