Raumtransporter vollständig verglüht
7. Mai 2015Alles ist gut gegangen. Der außer Kontrolle geratene russische Raumfrachter Progress M-27M ist verglüht. Möglicherweise übrig gebliebene Trümmerteile sind in den Pazifik gestürzt. Das bestätigte ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos.
Damit geht ein zehntägiger Irrflug zu Ende. Menschen waren nicht in dem Raumschiff, nur jede Material. Damit startete der Transporter am 28. April von Baikonur aus, um Nachschub zur Internationalen Raumstation zu bringen: Lebensmittel, Wasser und Materialien für Experimente. Doch "Progress" geriet auf eine falsche Umlaufbahn und damit in große Schwierigkeiten.
Probleme mit der ersten Raketenstufe
Die Probleme hatten schon kurz nach dem Start der Rakete auf dem Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan begonnen: Eine Stufe der Rakete hatte nicht korrekt gezündet. Außerdem öffneten sich zwei Antennen nicht, dadurch gelang es der Bodenkontrolle nicht, M-27M auf die richtige Umlaufbahn zu lenken.
Nun trudelt das Raumschiff um seine eigene Achse, wodurch der genaue Flugbahnverlauf schwer vorauszuberechnen ist.
An Bord des Transporters war auch eine Feiertagsausstattung, mit der die Besatzung der ISS den 70. Jahrestag des Sieges der Alliierten über Nazi-Deutschland hätte begehen sollen. Das russische Paket enthielt neben Festessen auch eine Kopie des sowjetischen Siegesbanners, das Rotarmisten am 9. Mai 1945 auf dem Reichstag gehisst hatten.
Der Verlust gefährdet die Versorgungslage auf der ISS allerdings nicht. Die dort vorhandenen Reserven reichen noch für Monate aus. Als nächster Raumtransporter soll am 19. Juni eine "Dragon" Raumkapsel des US-Unternehmens Space-X die ISS erreichen.