Start der 51. Art Cologne
25. April 2017Auf der größten deutschen Kunstmesse präsentieren rund 200 Aussteller bis Samstag Werke zeitgenössischer Kunst und der klassischen Moderne. Die Hälfte der Aussteller kommt aus dem Ausland. Bei den Besuchern ist es erfahrungsgemäß jeder dritte. Am Dienstag strömten Museumsleute, betuchte Sammler und Journalisten zur Vernissage in die Messehallen am Rhein.
Die Art Cologne ist die älteste Kunstmesse der Welt. Als "Kunstmarkt Köln" wurde sie 1967 von den Kölner Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner gegründet. Kunst auf einer Verkaufsmesse anzubieten war damals eine ganz neue Idee. Es ging aber nicht nur ums Geschäft - die Initiatoren wollten auch ein neues künstlerisches Zentrum in Deutschland etablieren. Berlin hatte seine ehemals führende Rolle durch Krieg und Teilung verloren.
Das hochindustrialisierte Nordrhein-Westfalen bot sich als Kunsthandelsplatz an, auch wegen seiner vielen vermögenden Sammler. Die rheinische Sammlerszene ist auch heute noch einer der Trümpfe der Kölner Messe. Dazu kommen viele Kunstliebhaber aus dem benachbarten Belgien und den Niederlanden.
Kräftemessen der Kunstmessen?
Nicht neu ist die Konkurrenz um die führende Stellung am Kunststandort Rheinland. Seit Jahre buhlen die Städte Köln und Düsseldorf um die potente Käuferschaft. Nun ist mit der Schweizer Messegesellschaft MCH Group ein globaler Player bei der "Art Düsseldorf" eingestiegen, die in diesem Jahr erstmals stattfinden soll.
Die MCH Group betreibt mit der Art Basel bereits die weltweit führende Kunstmesse. Zuletzt gründete sie erfolgreiche Ableger in Miami und Hongkong. Art Cologne-Direktor Daniel Hug ist der Expansionsdrang der Basler ein Dorn im Auge: "Wenn die Schweizer überall in der Welt Ableger gründen, dann haben sie eine solche Macht über den Kunstmarkt, dass das viel regionale Kultur verdrängt. Das ist auch eine Form von Kolonialismus", kritisierte der Kölner Messechef. Der Art Basel warf er vor, ihr gehe es nur um kommerziellen Erfolg. Die Art Cologne hingegen stütze den deutschen Kunstmarkt und übernehme so "regionale Verantwortung".
Beobachter halten es für möglich, dass sich die Art Düsseldorf mit schweizerischer Unterstützung zu einem Konkurrenten der Art Cologne entwickeln könnte.
sd/suc (dpa/artcologne.de)