Erdogan und Steinmeier beenden Funkstille
29. November 2017Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der türkischer Präsident Recep Tayyip Erdogan haben über eine Normalisierung der Beziehungen ihrer Länder gesprochen. In einem Telefonat seien sich beide über die Notwendigkeit einig gewesen, verlautete aus Kreisen des türkischen Präsidialamtes. Zu diesem Zweck wollten beide Seiten gemeinsame Schritte unternehmen. Das Bundespräsidialamt in Berlin bestätigte das Telefonat, wollte sich zu den Inhalten allerdings nicht äußern.
Gestörtes Verhältnis
Die Bundesregierung wirft den türkischen Behörden unter anderem vor, deutsche Bürger aus politischen Gründen inhaftiert zu haben. Unter ihnen ist auch der bereits Mitte Februar festgenommene Korrespondent der Tageszeitung "Die Welt", Deniz Yücel. Die Regierung in Ankara bemängelt ihrerseits ein unzureichendes Vorgehen Deutschlands gegen radikale Kurdengruppen.
Erdogan habe seinen deutschen Kollegen zudem über den Syrien-Gipfel in Sotschi informiert, heißt es aus Ankara. Dort hatten am 22. November Erdogan, der russische Staatschef Wladimir Putin und der iranische Präsident Hassan Rohani über eine Lösung des Syrien-Konfliktes beraten.
Russland gilt gemeinsam mit dem Iran als militärische Schutzmacht der syrischen Regierung. Die Türkei hingegen unterstützt syrische Rebellen und gilt als erbitterter Gegner von Machthaber Baschar al-Assad.
wa/se (rtr, dpa)