Erfolgreicher Besuch bei Pluto
15. Juli 2015"Wir haben ein gesundes Raumschiff", sagte NASA-Managerin Alice Bowman, nachdem sie in der Kontrollstation die Daten der Sonde empfangen hatte. "Alles ist so, wie wir es geplant und geübt haben." In der Kontrollstation brach daraufhin spontan Jubel und Applaus aus.
Das Eintauchen der rund 50.000 Stundenkilometer schnellen Sonde in das unbekannte Pluto-System galt als gefährlich - wegen des Risikos eines Zusammenstoßes mit kleinen Staubteilchen, die schweren Schaden an "New Horizons" hätten anrichten können. Die Wahrscheinlichkeit einer folgenschweren Kollision mit Materieteilchen in direkter Pluto-Nachbarschaft liege bei eins zu 10.000, erklärte im Vorfeld der wissenschaftliche Leiter der Mission, Alan Stern.
Meilenstein der Raumfahrtgeschichte
Die 700 Millionen Dollar teure Mission gilt als Meilenstein der Raumfahrtgeschichte. "New Horizons" ist seit mehr als neun Jahren unterwegs und hat rund fünf Milliarden Kilometer zurückgelegt. Dem Pluto näherte sich die Sonde nun auf rund 12.000 Kilometer und untersuchte ihn währenddessen mit sieben wissenschaftlichen Instrumenten. "New Horizons" ist das erste Raumfahrzeug, das dem weitgehend unerforschten Pluto und seinen fünf Monden so nahe kommt.
Die Sonde war bereits am Dienstagmittag an dem Zwergplaneten vorbeigerast. Weil der Flugkörper aber möglichst viel Zeit mit dem Datensammeln verbringen sollte, hatte die NASA das erlösende Signal zur Bestätigung des erfolgreichen Vorbeiflugs erst für viele Stunden später programmiert.
Pluto wurde jahrzehntelang zu den großen Planeten des Sonnensystems gezählt, ehe er 2006 zum Zwergplaneten zurückgestuft wurde. Während die nunmehr noch acht Planeten unseres Sonnensystems allesamt bereits das Ziel von Raumsonden gewesen waren, erhielt Pluto nun zum ersten Mal Besuch von der Erde.
gri/pab (dpa, afp)