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Eric Topona „Held der Pressefreiheit“

Dirke Köpp30. April 2014

DW-Mitarbeiter Eric Topona aus dem Tschad, der in seiner Heimat verfolgt und inhaftiert wurde, ist von Reporter ohne Grenzen (ROG) in die Liste der „100 Helden der Pressefreiheit“ aufgenommen worden.

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Eric Topona
Eric ToponaBild: DW

Der Journalist hatte als Korrespondent des deutschen Auslandssender aus dem Tschad berichtet. Ende 2013 kam er nach Deutschland, seither arbeitet er in der Afrika-Redaktion der Deutschen Welle in Bonn.

Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai würdigt Reporter ohne Grenzen unter dem Titel „Helden der Pressefreiheit“ 100 Medienvertreter und Online-Aktivisten. Zu den prominenten „Helden“ der Liste zählt auch der US-Enthüllungsreporter Glenn Greenwald, der Ende Juni zum Global Media Forum 2014 der Deutschen Welle nach Bonn kommen wird. Auch prominente Journalisten aus Syrien und der Ukraine führt ROG auf.

Eric Topona, der auch Generalsekretär des Tschadischen Journalisten-Verbandes (UJT) war, hatte über 100 Tage in seinem autoritär regierten Heimatland Tschad ohne Anklage in Haft gesessen. Der Vorwurf lautete auf „Gefährdung der Verfassungsordnung“. „Subversive“ Online-Artikel sollte er geschrieben haben, die jedoch nachweislich nicht von ihm stammten. Die DW machte seinen Fall bekannt, deutsche und internationale Medien berichteten. Minister, Europaparlamentarier, Bundestagsabgeordnete, Botschafter und die DW setzten sich für ihn ein. Auch ROG hielt den öffentlichen Druck aufrecht. Die mehr als 2.000 Teilnehmer des Deutsche Welle Global Media Forum verabschiedeten im Juni 2013 einen international beachteten Appell.

Nach seiner Freilassung und Flucht ins Nachbarland Kamerun, nach Geheimdienstfinten, Einschüchterungsversuchen und einem schier endlosen Papierkrieg konnte er schließlich Ende 2013 nach Deutschland ausreisen.

„Ich werde diesen Kampf fortsetzen“

Der 29-Jährige zeigte sich bewegt von der Auszeichnung durch Reporter ohne Grenzen: „Das ist eine Anerkennung meines Kampfes für die Pressefreiheit, die mich sehr stolz macht“, sagte er. „Ich werde diesen Kampf fortsetzen.“ Vor genau einem Jahr hatte Topona als UJT-Generalsekretär am 3. Mai eine Rede zur Pressefreiheit im Tschad gehalten. Drei Tage später wurde er festgenommen.

„Die Solidarität und moralische Unterstützung waren für mich und meine Familie enorm wichtig. Nur so konnten wir standhaft bleiben“, bedankte sich Topona, als er von Intendant Peter Limbourg Mitte Januar 2014 im Funkhaus Bonn begrüßt wurde. „Ohne so couragierte und kenntnisreiche Journalisten wie Eric Topona wäre eine authentische und qualifizierte Berichterstattung aus Afrika nicht möglich“, sagte der Leiter der Afrika-Redaktion, Claus Stäcker.