Erleichterung bei Borussia Dortmund
7. Februar 2015Borussia Dortmund kann doch noch gewinnen! Der Krisenclub von Trainer Jürgen Klopp erkämpfte am Samstag in der Fußball-Bundesliga ein 3:0 (1:0) beim SC Freiburg und verbuchte nach fünf sieglosen Spielen das bitter benötigte Erfolgserlebnis. Mit dem zweiten Auswärtssieg der Saison verließ der BVB auch den letzten Tabellenplatz und belegt nun den Relegationsrang 16. Nationalspieler Marco Reus (9. Minute) und zweimal Pierre-Emerick Aubameyang (56./72.) erzielten vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Freiburger Stadion die Tore.
Klopp hatte diesmal Shinji Kagawa anstelle von Ciro Immobile im Angriff aufgestellt, für Sokratis spielte Neven Subotic in der Innenverteidigung, und Lukasz Piszczek ersetzte auf der rechten Außenbahn den verletzten Kevin Großkreutz. Von der ersten Sekunde an zeigten die Gäste, dass sie gewillt waren, endlich für die Wende zu sorgen. Spielerisch ließ der BVB allerdings viele Wünsche offen, doch das dürfte Klopp herzlich egal gewesen sein. Gegen die diesmal hypernervösen Freiburger vergab Kagawa bereits nach fünf Minuten die erste Chance der Gäste. Den Nachschuss von Ilkay Gündogan lenkte Torwart Roman Bürki gerade noch über die Latte. Ein katastrophaler Fehlpass von Mike Frantz genau in die Füße von Aubameyang verhalf dem BVB dann zur frühen Führung: Reus musste nur noch einschieben.
Statt gegen die verunsicherten Breisgauer nachzulegen, schalteten Reus und Co. einen Gang zurück, verteidigten aber verbissen. Die Freiburger brachten sich mit Fehlpässen im Aufbauspiel immer wieder in Schwierigkeiten. Im zweiten Durchgang berappelte sich Freiburg etwas, musste aber schnell ein weiteres Gegentor hinnehmen. Nach einem Steilpass von Gündogan entwischte der deutlich schnellere Aubameyang wieder einmal seinem Bewacher Pavel Krmas. Der Nationalstürmer aus Gabun machte dann mit seinem zweiten Treffer alles klar. Jetzt jubelten die Borussia-Profis und Klopp wie befreit. Sogar Weidenfeller war aus seinem Tor geeilt und mischte sich in die Spielertraube um Aubameyang.
Bayern beenden kleine Schwächephase
Unterdessen konnte der FC Bayern München seine Schwächephase überwinden und mit dem ersten Sieg in diesem Jahr wieder Kurs auf seinen 25. Meistertitel nehmen. Der Titelverteidiger gewann beim VfB Stuttgart mit 2:0 (1:0) und liegt weiter acht Punkte vor dem VfL Wolfsburg, der beim Einstand von Weltmeister André Schürrle zu einem 3:0 (2:0)-Erfolg gegen 1899 Hoffenheim kam.
Nach zwei Spielen ohne Sieg in der Rückrunde strahlte der FC Bayern im Südderby in Stuttgart wieder die gewohnte Souveränität aus. Mit seinem zwölften Saisontor ebnete Arjen Robben (41. Minute) den Münchnern den Weg zum Sieg. Fünf Minuten nach Wiederbeginn sorgte David Alaba mit einem spektakulären Freistoß in den Torwinkel für die Entscheidung. Der heimschwache VfB fiel durch die siebte Niederlage vor eigenem Publikum auf den 18. Platz zurück.
Für Rückkehrer André Schürrle hätte das Comeback in der deutschen Eliteklasse kaum besser verlaufen können. Der für rund 32 Millionen Euro vom FC Chelsea verpflichtete Angreifer war an den beiden ersten Toren für die Wolfsburger maßgeblich beteiligt. Zunächst legte er Bas Dost den Ball zum Führungstreffer auf (3.), dann verwertete Kevin De Bruyne (28.) den Abpraller nach Schürrles Lattenschuss. Der Belgier sorgte in der 84. Minute mit seinem zweiten Tor für den Endstand.
HSV setzt sich von der Abstiegszone ab
Der Hamburger SV gewann das Nordderby gegen Hannover 96 mit 2:1 (1:0) und verbesserte sich in der Tabelle vorerst auf den elften Platz. Ein Eigentor von 96-Verteidiger Marcelo (26.) und ein abgefälschter Schuss von Marcell Jansen (50.) sorgten für die Entscheidung. Artur Sobiech (66.) gelang nur noch eine Resultatverbesserung für die Hannoveraner. In der 23. Minute bewahrte Hamburgs Torhüter Jaroslav Drobny seine Mannschaft vor einem Rückstand, als er einen Foulelfmeter von Joselu parierte.
Hertha siegt nach Trainerwechsel
Zwei Tage nach der Trennung von Coach Jos Luhukay kehrte auch Hertha BSC mit einem 2:0 (2:0) beim FSV Mainz 05 auf Siegkurs zurück und ließ die Abstiegsränge hinter sich. Im ersten Spiel unter Trainer Pal Dardai trafen Jens Hegeler (35./Foulelfmeter) und Roy Beerens (43.) für die Berliner und schafften damit den ersten Dreier seit dem 13. Dezember. Schützenhilfe leistete den Gästen 05-Torhüter Loris Karius, der vor dem 0:1 im eigenen Strafraum den Ball vertändelte, Herthas Valentin Stocker von den Beinen holte und dafür Rot sah. In der 58. Minute war auch für Hertha-Kapitän Fabian Lustenberger das Spiel nach einer Gelb-Roten Karte beendet.
Im Duell der Aufsteiger trennten sich der 1. FC Köln und der SC Paderborn 0:0. Einmal mehr konnten die Kölner ihre eklatante Heimschwäche nicht ablegen. Auch im zehnten Anlauf gelang der Geißbock-Elf nicht der zweite Heimsieg der Saison, ganze vier Tore brachten die Angreifer im eigenen Stadion zustande. Die Paderborner blieben zwar schon zum zehnten Mal nacheinander sieglos, konnten aber mit dem Remis zumindest ihren freien Fall in der Tabelle bremsen.
Schalke nimmt Kurs auf die Champions League
Zum Auftakt war dem FC Schalke ein 1:0 (1:0)-Erfolg über den direkten Konkurrenten Borussia Mönchengladbach gelungen. Damit sind die Königsblauen auf dem besten Weg zur erneuten Champions-League-Qualifikation. In einer von der Taktik geprägten Partie ohne spielerische Glanzpunkte erzielte Tranquillo Barnetta in der 10. Minute das Tor des Tages.
Abgeschlossen wird der 20. Spieltag am Sonntag mit den Begegnungen Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen und FC Augsburg gegen Eintracht Frankfurt. Wer noch einmal in die Samstags-Partien eintauchen will: Hier geht es zum Liveticker. Und alle Ergebnisse und die Tabelle der Fußball-Bundesliga finden Sie hier.