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Erster Fall von Affenpocken in Deutschland

20. Mai 2022

Dies teilte das Mikrobiologie-Institut der Bundeswehr in München mit. Zuvor waren bereits zahlreiche Fälle der Infektionskrankheit in Europa und Nordamerika festgestellt worden.

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Blick in das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München
Blick in das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in MünchenBild: Peter Kneffel/dpa/picture alliance

In Deutschland ist der erste Fall von Affenpocken bestätigt worden. Wie das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München mitteilte, wurde das Virus am Donnerstag bei einem Patienten zweifelsfrei nachgewiesen. Der Patient habe die charakteristischen Hautveränderungen gezeigt. Weitere Details nannte das Institut zunächst nicht. 

Wegen mehrerer Fälle von Affenpocken in anderen europäischen Ländern hatte das Robert Koch-Institut (RKI) erst kürzlich zu Wachsamkeit aufgerufen. Ein Großteil oder womöglich sogar alle Fälle bisher betreffen Männer. Besonders Reiserückkehrer aus Westafrika sowie Männer, die Sex mit Männern haben, sollen bei ungewöhnlichen Hautveränderungen unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Lauterbach: "War nur eine Frage der Zeit"

Seit Anfang Mai wurden in mehreren europäischen und nordamerikanischen Ländern dutzende Verdachtsfälle und bestätigte Infektionen mit Affenpocken gemeldet. Nach ersten Fällen in Großbritannien gaben auch Spanien, Portugal, Italien, Schweden und Frankreich sowie die USA und Kanada bestätigte Fälle und Verdachtsfälle bekannt. 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte: "Es war nur eine Frage der Zeit, bis Affenpocken auch in Deutschland nachgewiesen werden." Durch die Meldungen aus Großbritannien und anderen Ländern sowie schnelle Informationen durch das RKI seien die Ärzte und Patienten in Deutschland jedoch "sensibilisiert". Aufgrund der bisher vorliegenden Erkenntnisse sei davon auszugehen, dass das Virus nicht so leicht übertragbar sei und und dass dieser Ausbruch eingegrenzt werden könne. Dies könne aber nur gelingen, wenn schnell gehandelt werde, so Lauterbach weiter. 

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Bild: Lisi Niesner/REUTERS

Zu den Symptomen der Affenpocken beim Menschen gehören Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und ein Ausschlag, der oft im Gesicht beginnt und dann auf andere Körperteile übergreift. Die meisten Menschen erholen sich innerhalb mehrerer Wochen von der Krankheit, ein tödlicher Verlauf ist selten. 

Übertragung von Mensch zu Mensch nur bei engem Kontakt

Üblicherweise wird die vor allem in Zentral- und Westafrika verbreitete Krankheit durch engen Kontakt mit infizierten Nagetieren übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und nur bei engem Kontakt möglich, kann aber durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder Schorf der Infizierten auftreten, vermutlich auch bei sexuellen Handlungen.

In Nigeria werden seit 2017 vermehrt Infektionen mit Affenpocken bei Menschen diagnostiziert. Laut RKI sind Affen in den afrikanischen Endemiegebieten jedoch nicht die Reservoirtiere.

sti/se (afp, rtr, dpa)