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Gedenken an Opfer des Ersten Weltkriegs

26. Juni 2014

Gemeinsames Erinnern an eine schreckliche Vergangenheit: Die EU-Staats- und Regierungschefs haben zum Auftakt ihres Gipfels im belgischen Ypern der Opfer des Ersten Weltkrieges gedacht.

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EU-Staats- und Regierungschefs bei der Gedenkveranstaltung in Ypern (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Chefs der anderen 27 EU-Staaten gingen gemeinsam durch das historische Zentrum der Stadt in Westflandern zum Menentor, in das die Namen von fast 55.000 vermissten Soldaten aus dem britischen Commonwealth eingraviert sind - unter ihnen auch ein Verwandter des britischen Regierungschefs David Cameron.

Dort hielten die Staats- und Regierungschefs eine Schweigeminute ab und wohnten dem traditionellen Zapfenstreich bei, mit dem der rund 17 Millionen Toten des Krieges von 1914 bis 1918 gedacht wird. Zur Erinnerung an die Zeremonie weihten die Gipfelteilnehmer eine Bank aus weißem Stein ein, in die in 24 Sprachen das Wort "Frieden" eingraviert ist.

Hunderttausende Tote

Die Region um Ypern im Nordwesten Belgiens steht in besonderer Weise für die Schrecken des Ersten Weltkriegs. In Flandern setzten die deutschen Truppen 1915 zum ersten Mal Giftgas ein. Bei den dortigen Stellungskämpfen starben hunderttausende britische und deutsche Soldaten. Viele Leichen versanken im Schlamm der Felder von Flandern und wurden niemals identifiziert oder offiziell bestattet.

Am 28. Juni 1914 hatte das tödliche Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo den Ersten Weltkrieg ausgelöst. Einen Monat später erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Aufgrund der damals bestehenden Bündnissysteme traten auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland in den Krieg ein. Erst nach vier Jahren ging der Krieg am 11. November 1918 mit der Niederlage Deutschlands und Österreichs zu Ende.

"Sinnlos, endlos, unbarmherzig"

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy fand bei der Gedenkfeier bewegende Worte: "In diesem wunderschönen Sommer damals hatten die Menschen in Europa keine Vorstellung mehr davon, was ein alles umfassender Krieg bedeutete", sagte der aus Flandern stammende Politiker. Millionen seien schließlich auf allen Seiten, an allen Fronten ums Leben gekommen: "Die Explosionen, das Gas, der Gestank, die Angst, sinnlos, endlos, unbarmherzig." Kanzlerin Merkel erklärte: "Ich glaube, dass uns das noch einmal vor Augen führt, in welch guten Zeiten wir heute leben, dadurch dass es die Europäische Union gibt und dass wir aus der Geschichte gelernt haben."

wl/sti (dpa, afp,epd)