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EU sagt Plastiktüten den Kampf an

2. März 2015

Einwegtüten aus Plastik soll es an der Kasse im Supermarkt künftig nicht mehr geben. Den hohen Verbrauch will die EU endgültig eindämmen - denn die Tüten landen in den Meeren, wo sie großen Schaden anrichten.

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Symbolbild Plastiktüten Verbot Umweltschutz
Bild: Getty Images

Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dürfen Einwegtüten aus Plastik künftig besteuern oder verbieten. Das beschlossen die für Wettbewerbsfragen zuständigen EU-Minister bei einem Treffen in Brüssel. Jedes Land soll konkrete Ziele beschließen, die dazu beitragen, den Verbrauch von Plastiktüten zu verringern.

Bereits im November letzten Jahres einigten sich Vertreter der 28 Mitgliedsländer, des Europaparlaments und der EU-Kommission auf einen entsprechenden Gesetzentwurf. Dieser soll nun umgesetzt werden. Ziel der EU-Vorgabe ist es, dass jeder Bürger der EU bis zum Jahr 2025 jährlich nur noch 40 Plastiktüten verbraucht. 2010 waren es noch 176 pro Kopf. Die Pläne treten 20 Tage nach Veröffentlichung im sogenannten EU-Amtsblatt in Kraft.

Plastiktüten künftig kostenpflichtig?

Die Bundesregierung prüft derzeit eine mögliche Tütenabgabe. "Die Maßnahmen können sowohl regulatorischer als auch freiwilliger Art sein", kündigte eine Sprecherin von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks an. Wie sie die Vorgabe der EU konkret umsetzen will, hat die Regierung noch nicht beschlossen. Das Umweltbundesamt (UBA) hatte vorgeschlagen, Plastiktüten etwa in Kaufhäusern und Bekleidungsgeschäften nicht mehr umsonst abzugeben.

Millionen Tonnen Plastikmüll

Die EU-Regelung soll vor allem der Verschmutzung der Weltmeere entgegenwirken. Millionen Tonnen Plastikmüll verseuchen derzeit die Ozeane. Es kann bis zu 450 Jahre dauern, bis sich die Kunststoffe zersetzen. Für viele Tiere werden Plastiktüten unmittelbar zur Bedrohung. Sie verwechseln sie mit Nahrung und ersticken daran oder verheddern sich im Plastikmüll. Letztlich ist auch der Mensch gefährdet, der durch den Verzehr von Fischen oder Meeresfrüchten die giftigen Stoffe zu sich nimmt.

nin/sti (dpa)