30 Euro pro Monat
27. September 2016Mit den speziellen Prepaid-Karten können Flüchtlinge vom 1. Oktober an in der Türkei Geld am Automaten ziehen, Einkäufe erledigen, Mieten begleichen oder Bildungsangebote zahlen. Insgesamt 348 Millionen Euro hat die EU für das Programm "Emergency Social Safety Net" bereitgestellt. Jede einzelne Geldkarte wird monatlich mit hundert türkischen Lira (ca. 30 Euro) aufgeladen.
Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Christos Stylianides, sagte zur offiziellen Einführung des Programms, die Karten gäben den Flüchtlingen ein wenig das "Gefühl der Normalität" zurück. Es sei eine "beispiellose Antwort" auf eine "beispiellose Krise". Gleichzeitig vermeide die direkte Verteilung des Geldes über Guthabenkarten Verwaltungskosten.
Bereits bei der Vorstellung des Programms vor knapp drei Wochen hatte die EU-Kommission erklärt, sie rechne damit, dass sie eine Million besonders bedürftiger syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge mit dem Hilfsprogramm erreiche.
Die Umsetzung erfolgt im Wesentlichen durch den türkischen Roten Halbmond und das UN-Welternährungsprogramm. Unterstützt werden die Hilfsorganisationen von den türkischen Behörden.
In der Türkei halten sich rund drei Millionen Flüchtlinge auf, die meisten von ihnen stammen aus Syrien. Ankara und die EU hatten im März ein umfassendes Abkommen geschlossen, das den Flüchtlingsstrom nach Europa stoppen soll. Es sieht vor, dass die Türkei alle Flüchtlinge zurücknimmt, die auf den griechischen Ägäis-Inseln eintreffen und deren Asylanträge abgelehnt wurden.
Im Gegenzug nimmt die EU für jeden abgeschobenen Syrer auf legalem Weg einen anderen syrischen Flüchtling aus der Türkei auf. Das Programm mit den elektronischen Bezahlkarten ist Teil des fast sieben Milliarden Euro umfassenden Abkommens.
qu/mak (afp)