Neuer Anfang?
9. Dezember 2007Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte dagegen, zu den Wirtschaftspartnerschaftsabkommen, die von Afrika nach langen Übergangsfristen eine Öffnung seiner Märkte verlangen, gebe es keine Alternative: "Wenn es nicht kommt, stehen sich einige, und zwar gerade die etwas weiter entwickelten afrikanischen Ländern bezüglich des Handels mit der Europäischen Union schlechter als heute, und das wollen wir nicht." Deshalb solle weiter verhandelt werden. Die EU-Kommission kündigte an, sie werde bei der Welthandelsorganisation WTO eine Verlängerung der Verhandlungsfrist beantragen, die eigentlich Ende des Jahres ausläuft.
Streitpunkt MugabeEinige afrikanische Staatschefs hatten zuvor die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel heftig kritisiert. Merkel hatte Menschenrechtsverletzungen im Sudan und vor allem Simbabwe angeprangert. Nicht nur die deutsche Regierungschefin gab sich gelassen. Offen und frei habe man die Probleme angesprochen, sagte der EU-Kommissionspräsident Jose Barroso. Er bemühte sich, den Blick auf Erfolge in Afrika zu richten, ohne das Verhalten des Präsidenten von Simbabwe, Robert Mugabe, unter den Teppich zu kehren: "Wir können nicht verstehen, dass diejenigen, die einst für die Freiheit ihres Landes kämpften, diese Freiheit ihren Bürgern jetzt vorenthalten.“
Die Staats- und Regierungschefs aus Europa und Afrika vereinbarten, sich von nun an häufiger zu treffen. Der nächste Gipfel soll 2010 stattfinden. Dann vielleicht wieder mit den britischen Premierminister, falls sich die Zustände in Simbabwe geändert haben werden. Gordon Brown hatte den Gipfel wegen der massiven Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe boykottiert.