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Deutschland gewinnt auch gegen Finnland

16. Juli 2022

Das DFB-Team zieht als souveräner Gruppensieger mit drei Siegen in drei Spielen ins Viertelfinale der Euro 2022 ein. Auch gegen Finnland kassiert die Nationalmannschaft keinen Gegentreffer.

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Torschützin Sophia Kleinherne und Sara Doorsoun bejubeln das 1:0 gegen Finnland
Torschützin Sophia Kleinherne (vorne links) und Sara Doorsoun (vorne rechts) bejubeln das 1:0 gegen FinnlandBild: Harriet Lander/Getty Images

In der deutschen Nationalmannschaft ist in den letzten Tagen oft vom "Flow" die Rede gewesen. Schon nach dem wichtigen 2:0-Erfolg im zweiten Gruppenspiel der Europameisterschaft in England gegen Mitfavorit Spanien hatte Offensivspielerin Svenja Huth erkannt, dass sich das Team "ein bisschen in einen Flow" gespielt habe. Auch Martina Voss-Tecklenburg griff das Bild auf. Vor dem eigentlich bedeutungslosen Vorrundenspiel gegen Finnland - das DFB-Team stand schon vor dem Anpfiff als Viertelfinalist und Gruppensieger fest - befand die Bundestrainerin im ZDF-Interview, die Partie sei wichtig, "um im Flow zu bleiben".

Das deutsche Team ließ die Euphorie-Welle nicht abreißen und gewann vor 21.000 Zuschauern in Milton Keynes gegen Finnland deutlich mit 3:0 (1:0). Es war der dritte Sieg im dritten Spiel. Die Mannschaft blieb erneut ohne Gegentreffer. Sophia Kleinherne (40. Minute), Alexandra Popp (48.) und die eingewechselte Nicole Anyomi (63.) erzielten die Tore für die deutsche Mannschaft, die über die gesamten 90 Minuten das klar überlegene Team war. 

Verteidigerin bricht den Torbann

Voss-Tecklenburg hatte das Team im Vergleich zum Spanien-Spiel auf vier Positionen verändert. Für die gelbgesperrten Lena Oberdorf und Felicitas Rauch spielten Lena Lattwein und Sophia Kleinherne, zudem Sara Doorsoun für Kathrin Hendrich und Linda Dallmann für die leicht angeschlagene Lina Magull, die geschont werden sollte. Dem "Flow" der deutschen Mannschaft taten diese Wechsel keinen Abbruch. Von Beginn an setzte das DFB-Team die Finninnen unter Druck, waren technisch besser, zweikampfstärker und torgefährlicher. Und die deutschen Spielerinnen blieben gegen die mit "Frau und Maus" verteidigenden Skandinavierinnen geduldig.

Alexandra Popp freut sich über ihren Treffer zum 2:0 gegne Finnland und ballt die Fäuste
Kapitänin Alexandra Popp traf bisher in jedem EM-SpielBild: Damien Meyer/AFP/Getty Images

Mit Sophia Kleinherne war es eine Verteidigerin, die mit einem Kopfball kurz vor der Pause den Torbann brach. Für die 22-Jährige war es das erste Länderspieltor. Kurz nach dem Wiederanpfiff traf Alexandra Popp ebenfalls per Kopf. Die Kapitänin hat damit in jedem der drei Gruppenspiele der Euro 2022 ein Tor erzielt. Nicole Anvomi beseitigte dann mit dem dritten Treffer auch die allerletzten Zweifel am Sieg des deutschen Teams.

Voss-Tecklenburg: "Das ist bravourös"

"Es war ein hartes Stück Arbeit, auch wenn wir klar überlegen waren", befand Kapitänin Popp nach dem Abpfiff. Die Bundestrainerin strahlte über das ganze Gesicht. "Die Leistung heute war zwar nicht brillant, aber am Ende haben wir klar gewonnen", sagte Voss-Tecklenburg. "Neun Punkte, 9:0 Tore, wir gehen als Gruppensiegerinnen ins Viertelfinale. Das ist bravourös. Ein gutes Gefühl."

Und der Flow? Der sei "ein Zustand, in dem Menschen so sehr in eine Tätigkeit vertieft sind, dass nichts anderes mehr von Bedeutung zu sein scheint", hat der ungarische Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi, der Urvater der Flow-Theorie, einst geschrieben. Das trifft für das deutsche Team bisher hundertprozentig zu. Die Spielerinnen bleiben so sehr in ihre begeisternden Auftritte bei der Euro 2022 vertieft, dass es wie von alleine fließt. So muss ihnen auch vor dem Viertelfinale am kommenden Donnerstag gegen Österreich nicht bange sein. "Das ist ein schönes Nachbarschaftsduell", findet Bundestrainerin Voss-Tecklenburg. "Wir freuen uns darauf." Auf dass es weiter fließen möge. 

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter