Gauck mahnt Europa
Im Schweizer Skiort Davos hat heute das alljährliche Weltwirtschaftsforum begonnen. Rund 2 500 internationale Gäste, unter ihnen rund 1 500 Top-Manager, US-Vizepräsident Joe Biden, Bundespräsident Joachim Gauck und gut drei Dutzend weitere Staats- und Regierungschefs diskutieren auf diesem Forum die globalen Krisen und Risiken - und suchen nach Lösungsmöglichkeiten. Unter den zahlreichen Sorgen-Szenarien ragt diesmal die Massenflucht der Kriegsopfer aus Syrien hervor, aber auch die Flucht der Menschen vor der bitteren Armut in ihrer Heimat. Das hat auch Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Eröffnungsrede thematisiert.
Der Arbeitsmarkt der Zukunft
Bundespräsident Joachim Gauck auf dem 46. Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos. An Themen mangelt es den Teilnehmern der Tagung in diesem Jahr ganz bestimmt nicht. Da ist der wirtschaftliche Umbauprozess in China, da ist die Stagnation oder gar Rezession in vielen Schwellenländern, da ist die beispiellose Rohölschwemme und der damit verbundene Preisverfall, der nicht nur die Börsen, sondern auch viele Staatshaushalte belastet. Doch die Strategen in Davos haben nicht nur die Krisen der Gegenwart vor Augen, sie wollen auch die Probleme der Zukunft identifizieren. Und dazu gehört der globale Arbeitsmarkt im Zeitalter der vierten industriellen Rvolution.
Ausverkauf an der Börse
Der Preis für Rohöl ist heute auf einen neuen Tiefstand gesunken. In Asien wurde das Fass zu 159 Liter zeitweise für weniger als 28 Dollar gehandelt. Gestern hat die Internationale Energieagentur ihren Monatsbericht veröffentlicht, danach rechnet sie wegen des Überangebots auf dem Weltmarkt mit weiter sinkenden Preisen. Das hat heute auch auf den Frankfurter Aktienmarkt durchgeschlagen, der Deutsche Aktienindex Dax stand heute morgen auf dem tiefsten Stand seit Ende 2014. Ist das Panik oder sprechen die Fundamentaldaten tatsächlich dafür, sich von Aktien zu trennen?
Shell leidet
Der Ölpreis fällt und fällt, und dafür ist unter anderem Saudi-Arabien verantwortlich. Früher haben die Saudis innerhalb der OPEC Förderdisziplin gepredigt, um mit einem verknappten Angebot die Preise hoch zu treiben. Jetzt machen sie das Gegenteil, ganz offensichtlich mit dem Ziel, amerikanische Fracking- Firmen zur Aufgabe zu zwingen und nebenbei den Erzfeind Iran klein zu halten. Aber das setzt auch den Öl-Multis und den Zulieferfirmen der Ölförderkonzerne ganz schön zu, unter anderem leidet auch Shell. Der britisch-niederländische Konzern hat heute das vergangene Geschäftsjahr bilanziert - und das vorläufige Ergebnis fällt schwächer aus als erwartet.
Redakteur am Mikrofon: Rolf Wenkel
Technik: Christoph Groove