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Airbus-Aktionstag

16. März 2007

Was können die Airbus-Angestellten für die Fehler des Managements? Der Flugzeugbauer sitzt in der Krise und jetzt soll ein Stellenabbau das Unternehmen retten. Gegen diese Pläne protestieren Mitarbeiter in ganz Europa.

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Mitarbeiter von Airbus demonstrieren beim europaweiten Aktionstag von Airbus in Hamburg (Foto: AP)
Kampf um Jobs - europaweite Solidarität unter den Arbeitnehmern?Bild: AP

Die Arbeitnehmer an den Airbus-Standorten in Europa wollen sich beim Umbau des Flugzeugbauers nicht gegeneinander ausspielen lassen, das kündigte der IG Metall-Chef Jürgen Peters bei einer Airbus-Großkundgebung in Hamburg an. "Natürlich - wir kämpfen für den Erhalt der hiesigen Arbeitsplätze, doch wir kämpfen niemals gegen unsere Kollegen in Spanien, England oder Frankreich". In ganz Europa sind am Freitag (16.3.) tausende Airbus-Mitarbeiter auf die Straße gegangen, um gegen das Sparkonzept des Flugzeugbauers zu protestieren.


In Frankreich haben rund 10.000 Airbus-Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt und demonstriert, denn der Sanierungsplan "Power8" könnte allein dort rund 4800 Stellen kosten. Laut Organisatoren nahmen an der Kundgebung vor der Airbus-Firmenzentrale in Toulouse-Blagnac etwa 7000 Menschen teil: "Das ist ein Erfolg. Wir sind 7000, um unserer Stimme Ausdruck zu verleihen und um unser Unternehmen zu verteidigen, das in Gefahr ist", sagte der französische Chef des Europäischen Airbus-Betriebsrats, Jean-François Knepper.

Demonstranten in Blagnac bei Toulouse, Foto: AP
Demonstranten in Blagnac bei ToulouseBild: AP

Zerschlagen und zerstückeln?

"Weg mit Power8", forderte Knepper, "Der Plan will Airbus zerschlagen. Ziel der Direktion ist es, Airbus stückchenweise zu verkaufen." Die französischen Gewerkschaften wollen, wenn nötig, ihre Aktionen verschärfen. "Wir erwarten von der Direktion wirkliche Verhandlungen", sagte Knepper. Auch in den Airbus-Werken in Nantes sowie St. Nazaire legten den Organisatoren zufolge mindesten 1400 Mitarbeiter die Arbeit nieder.

IG-Metall-Chef Jürgen Peters, Foto: AP
Will nicht gegen Kollegen in Frankreich oder Spanien kämpfen: IG-Metallchef Jürgen Peters (Archiv)Bild: AP

Auch in Spanien kam es zu Protesten an allen Fertigungsstätten von

Airbus und EADS. Rund 80 Prozent der Beschäftigten hätten sich

beteiligt, berichteten Gewerkschaftsvertreter. Airbus und EADS

beschäftigen in Spanien rund 9000 Menschen. Das umstrittene

Sparprogramm "Power8" sieht für das Land den Abbau von etwa 400 Stellen vor.

Managementfehler

In Deutschland waren es nach IG-Metall-Angaben rund 25.000 Menschen, die gegen den geplanten Stellenabbau beim angeschlagenen Flugzeugbauer Airbus protestierten. Allein in Hamburg beteiligten sich laut Polizei rund 10.000 Beschäftigte von Airbus und Zulieferfirmen an dem europaweiten Aktionstag.

Airbus-Produktion in Hamburg, Foto: dpa
Wer ist schuld an den Lieferschwierigkeiten bei Airbus?Bild: picture-alliance/dpa

"Die angespannte Lage bei Airbus fällt in die Verantwortung des Top-Managements. Die haben den Karren in den Druck gefahren", kritisierte IG Metall-Chef Jürgen Peters bei einer Kundgebung in der Hansestadt. "Den Sanierungsplan akzeptieren wir nicht", betonte er. Das Konzept sei einfallslos. Er forderte, den Airbusverbund zu sichern und die Standorte zu erhalten. Ein Verkauf von Werken löse die Probleme nicht. Zudem sprach er sich gegen betriebsbedingte Kündigungen aus.

"Wir können nicht verstehen, warum der Verkauf von Werken die Probleme bei Airbus lösen soll", sagte auch der stellvertretende Betriebsratsvorsitzender des Airbus-Werkes in Laupheim, Franz Hermann. Um die Kosten zu senken, will Airbus mit seinem Sanierungskonzept "Power8" europaweit 10.000 Stellen streichen und einzelne Werke aus dem Konzern herauslösen, darunter auch Laupheim. Airbus ist vor allem wegen Lieferproblemen beim Riesenjet A380 in die Krise geraten. (ina)