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Politik

Ex-Fußballer Weah wird Präsident Liberias

28. Dezember 2017

Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Der 51-jährige Weltfußballer von 1995 übernimmt nun das Amt des Staatschefs. Bei der Stichwahl holte George Weah in 11 der 15 Provinzen des westafrikanischen Landes die Mehrheit.

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Liberia Wahlen George Weah
George Weah in Monrovia (Archivbild) Bild: picture alliance/dpa/epa/A. Jallanzo

In der Stichwahl um das höchste Staatsamt war der frühere Fußballstar George Weah gegen den bisherigen Vizepräsidenten Joseph Boakai angetreten. Nach Auszählung fast aller Stimmen bekam Weah 61,5 Prozent, wie die Wahlkommission mitteilte. Auf seinen Kontrahenten Boakai von der regierenden Einheitspartei (UP) entfielen 38,5 Prozent. Weah tritt damit am 22. Januar die Nachfolge der langjährigen Staatschefin Ellen Johnson Sirleaf an, die nach zwei Amtszeiten nicht nochmals kandidieren durfte.

Die Wahl am Dienstag verlief ohne Zwischenfälle. Die Beteiligung fiel niedriger aus als in der ersten Runde im Oktober, die Weah mit 44,4 Prozent vor Boakai (33,1 Prozent) für sich entschieden hatte. 

"Solidarität, Versöhnung, Frieden" 

"Ohne Solidarität, Versöhnung und Frieden können wir nicht wachsen, können wir nicht vorankommen", hatte Weah während des Wahlkampfes deutlich gemacht. "Ich bin die Wahl der Menschen", sagte er. Der Kandidat der größten Oppositionspartei, der Koalition für Demokratischen Wechsel, will die Armut bekämpfen, Korruption eindämmen, neue Arbeit schaffen und das Bildungssystem verbessern.

"King George", wie ihn seine Fans früher nannten, hatte sich bereits 2005 um das Präsidentenamt beworben und 2011 um das Amt des Vizepräsidenten - jeweils vergeblich. Seit 2014 ist der einstige Stürmer Senator. Insbesondere bei jungen Wählern genießt der 51-Jährige große Sympathien.

Ehefrau von Ex-Diktator Taylor neue Vizepräsidentin? 

An der Seite Weahs kandidierte Jewel Taylor, die Ehefrau des Ex-Diktators Charles Taylor, für das Vizepräsidentenamt. Taylor sitzt in Großbritannien wegen Kriegsverbrechen im Gefängnis. Es bestehen Befürchtungen, dass unter Weah die für ihre Gewalt berüchtigten Warlords an die Macht zurückkehren könnten.

Zwischen 1989 und 2003 tobte in Liberia einer der blutigsten Bürgerkriege in Afrikas Geschichte, von dem sich das Land nur langsam erholt. Die Ebola-Krise von 2014 bis 2016 verstärkte die Wirtschaftskrise. Insgesamt waren 1,9 Millionen Stimmberechtigte für die Wahl registriert.

se/fab (rtr, afp)