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Reformen angekündigt

15. Januar 2012

In Guatemala ist der rechtsgerichtete ehemalige General Otto Pérez Molina als neuer Präsident vereidigt worden. Bei der Zeremonie kündigte der 61-Jährige umfassende Reformen in dem mittelamerikanischen Land an.

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Otto Pérez Molina, Guatemalas neuer Präsident (Foto: rtr)
Otto Pérez Molina, Guatemalas neuer Präsident bei seiner AmtseinführungBild: Reuters

"Der Wechsel hat schon begonnen", erklärte der neue Präsident, dessen Amtszeit bis 2016 dauert. Es gebe "viele Probleme und riesige Herausforderungen für die gesamte Gesellschaft, aber auch sehr gute Aussichten". Pérez kündigte an, er wolle vor allem gegen die Korruption vorgehen, die Armut bekämpfen und die Staatsfinanzen sanieren. Mehr als 50 Prozent der rund 14 Millionen Einwohner Guatemalas leiden unter Armut.

Gegen Gewalt mit "eisener Faust"

Im Wahlkampf hatte der als rechter Hardliner geltende Ex-General angekündigt, mit "eiserner Faust" gegen die ausufernde Gewalt vorzugehen. Mexikanische Drogenkartelle kontrollieren weite Teile des Landes. Guatemala gehört mit bis zu 50 Morden pro 100.000 Einwohner zu den gewalttätigsten und gefährlichsten Ländern Amerikas.

Pérez war am 6. November 2011 aus der Stichwahl um die Präsidentschaft gegen den rechtspopulistischen Unternehmer Manuel Baldizón mit 55 Prozent der Stimmen als Sieger hervorgegangen. Der bisherige linksgerichtete Staatschef Alvaro Colom durfte gemäß der Verfassung nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren.

Pérez mit seinem Vorgänger Alvaro Colom (rechts) (Foto: AP)
Pérez mit seinem Vorgänger Alvaro Colom (rechts)Bild: AP

Pérez dementiert Menschenrechtsverletzungen

Mit Pérez steht erstmals seit dem Ende des guatemaltekischen Bürgerkrieges wieder ein Militär an der Spitze des mittelamerikanischen Landes. In dem von 1960 bis 1996 dauernden Konflikt zwischen Armee und linken Guerillas waren mehr als 200.000 Menschen getötet worden. Pérez wird vorgeworfen, sich als junger Kommandeur im Bürgerkrieg schwerer Menschenrechtsverletzungen schuldig gemacht zu haben. Der jetzige Präsident hat dies immer zurückgewiesen. Da er für die Armee das Ende des Gewaltkonflikts aushandelte, bezeichnet er sich als "Friedensgeneral".

Autor: Michael Wehling (dpa,epd,afpd,dapd)
Redaktion: Annamaria Sigrist