Ex-Präsident El Salvadors festgenommen
31. Oktober 2016Elías Antonio Saca ist Mediengeschäftsmann und war Vorsitzender des salvadorianischen Unternehmerverbands. In seiner Amtszeit als Präsident von 2004 bis 2009 setzte er auf "Marktreformen" und eine Politik von "Recht und Ordnung".
Der Vorsitzende der Ethikkommission beim Obersten Gericht des mittelamerikanischen Landes, Sidney Blanco, erhob nun in der vergangenen Woche in einem Fernsehinterview schwere Vorwürfe gegen Saca. Demnach ist der frühere Politiker der rechtskonservativen und aktuellen Oppositionspartei Arena für die Veruntreuung von Staatsgeldern während seiner Amtszeit verantwortlich. Seine Partei wurde auch immer wieder im Zusammenhang mit rechtsextremen Todesschwadronen genannt.
Laut der salvadorianischen Polizei wurden neben Saca weitere sechs Personen festgenommen, darunter die früheren Regierungsfunktionäre und engen Vertrauten Sacas, César Funes und Julio Rank.
Sacas Nachfolger flüchtet nach Nicaragua
Wegen Geldwäsche und Korruption ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen Sacas Nachfolger im Präsidentenamt, Mauricio Funes. Dieser war bis 2014 Staatschef El Salvadors. Funes konnte sich jedoch nach Nicaragua absetzen, wo er und seine Familie politisches Asyl erhielten. Der parteilose TV-Journalist hatte für die FMLN (Befreiungsfront Farabundo Marti) 2009 erstmals die Macht der rechten Arena durchbrochen, die in El Salvador seit Ende des Bürgerkriegs (1980 -1992) geherrscht hatte.
se/kle (afp, ap, dpa, epd)