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Bolt mit Coronavirus infiziert

Tobias Oelmaier mit sid, dpa
25. August 2020

Positiver Corona-Test beim schnellsten Mann der Welt: Der Superstar aus Jamaika könnte sich auf seiner Geburtstagsfeier angesteckt haben. Auch Bundesliga und Premier League könnten betroffen sein. Die Polizei ermittelt.

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Leichtathletik WM London 2017- Usain Bolt
Bild: Reuters/M. Childs

Sprint-Weltrekordler Usain Bolt aus Jamaika ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Auf Instagram ließ er seine Fangemeinde per Video wissen, dass er sich in häusliche Quarantäne begeben werde. "Und ich werde auch meine Freunde informieren, dass sie das auch tun sollten", sagte der achtmalige Olympiasieger, der vor drei Jahren seine Laufbahn beendet hatte.

Bolt hat sich möglicherweise bei der Feier zu seinem 34. Geburtstag am vergangenen Freitag angesteckt. Er habe, so berichtet er selbst, aktuell keine Krankheitssymptome, wolle die Infektion aber ernst nehmen. Er hatte sich eigentlich nur testen lassen, weil er am vergangenen Wochenende Jamaika wegen eines Geschäftstermins im Ausland verlassen wollte.

Folgen für die Bundesliga?

Die Meldung schlug in seinem Heimatland hohe Wellen: Gesundheitsminister Christopher Tufton reagierte auf einer Pressekonferenz, auf der er den positiven Test bestätigte, verärgert. Die polizeilichen Ermittlungen sind angelaufen und Premierminister Andrew Holness überwacht den Vorgang höchstpersönlich. "Alle Hintergründe werden genauestens untersucht, ein Bericht wird so schnell wie möglich veröffentlicht", erklärte der Regierungschef unmissverständlich. In Jamaika gibt es bei knapp drei Millionen Einwohnern bisher erst gut 1600 nachgewiesene Infektionen mit dem CoViD19-Erreger, 16 Menschen sind an oder mit Corona gestorben. Damit liegt man deutlich unter dem Wert vieler anderer Nationen.

Möglicherweise strahlt der Fall Bolt auch in den europäischen Fußball aus und hat auch Auswirkungen auf die Bundesliga. Zu den Gästen der Party gehörten Manchester Citys Raheem Sterling sowie der für Bayer 04 Leverkusen aktive Leon Bailey. Der 23 Jahre alte Offensivspieler der Werkself stehe seit Bekanntwerden der Infektion bei Bolt in intensivem Austausch mit dem Bayer-04-Pandemiebeauftragten Karl-Heinrich Dittmar und habe "bereits unter strengen Hygiene-Vorschriften den Rückflug nach Deutschland angetreten", hieß es weiter. Bis zum Start des privat vom Spieler gecharterten Flugzeugs, das eine Isolation Baileys jederzeit gewährleiste, hatte sich der Jamaikaner in Absprache mit dem Werksklub und den lokalen Gesundheitsbehörden des Karibikstaates in häuslicher Quarantäne befunden. Nach seiner Ankunft in Leverkusen werde Bailey in häuslicher Quarantäne verbleiben und parallel regelmäßig von einem unabhängigen Labor getestet werden.

"Ein Kontakt zur Mannschaft und zum Staff von Bayer 04 wird natürlich erst dann wiederhergestellt, wenn absolut kein Risiko einer Infektion oder Ansteckung anderer mehr besteht", erklärte Dittmar. Die Mannschaft trifft sich am Freitag zum Trainingsauftakt erstmals wieder - auf dem Programm steht in Leverkusen auch ein Coronatest.