Explosion auf brennendem Tanker vor China
10. Januar 2018Aus Chinas Transportministerium hieß es, die Explosion habe sich ereignet, nachdem Helfer versucht hätten, den Brand mit Schaum zu löschen. Dem südkoreanischen Fischereiministerium zufolge könnte der Brand bis zu einem Monat dauern. Sorge bereite vor allem der Treibstoff an Bord, der das Wasser verseuchen könne, falls das Schiff sinke. Auch die Umweltorganisation Greenpeace warnte vor einem "extrem schwierigen" Reinigungsprozess, sollte das Schiff sinken, bevor das gesamte Leichtöl verbrannt sei.
Sturm und giftiger Rauch
Dutzende Rettungsboote durchkämmen seit Tagen das Unglücksgebiet auf der Suche nach den noch vermissten 31 Besatzungsmitgliedern. Dabei wurden sie erneut durch einen Sturm und giftige Rauchgase behindert. Bislang konnte lediglich die Leiche eines Seemanns geborgen werden.
Die "Sanchi" der iranischen Reederei National Iranian Tanker war am Samstag etwa 300 Kilometer östlich von Schanghai mit einem chinesischen Getreidefrachter kollidiert und in Flammen aufgegangen. Seitdem verliert es Ladung. Der Tanker hat rund eine Million Barrel (je 159 Liter) Ölkondensat geladen, ein flüssiges und leicht flüchtiges Erdölprodukt.
60-Millionen-Dollar-Marktwert
Der Marktwert der 136.000 Tonnen schweren Ladung beträgt rund 60 Millionen Dollar. Bei Berührung mit Wasser verdunstet es sehr schnell, das entstehende Gas ist hochexplosiv und giftig.
Das ganze Ausmaß der Ölverschmutzung ist noch nicht absehbar. Die chinesische Regierung teilte mit, es sei kein größeres Ölleck gefunden worden. Zudem verbrenne oder verdunste das Kondensat so schnell, dass nur wenig Rückstände blieben. Damit verringere sich die Gefahr einer Ölpest wie sie sonst bei ausgelaufenem Rohöl drohe.
haz/gri (rtr, afp)