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Expressionismus aus Hollywood

Jochen Kürten17. September 2013

Es war die einzige Regiearbeit des Schauspielers Charles Laughton: "Die Nacht des Jägers" gilt heute als Kultfilm. Seine Bildtableaus erinnern an deutsche Kinovorbilder.

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Szene aus dem Film "Die Nacht des Jägers" von Charles Laughton mit Robert Mitchum (Foto: "koch media")
Bild: Koch Media

Erst viele Jahre nach seiner Premiere erkannte man die große Klasse dieses Films. Als "Die Nacht des Jägers" 1955 uraufgeführt wurde, reagierten Publikum und Kritik zunächst distanziert. Was war das denn für eine Geschichte? Und wie wurde die erzählt? In "The night of the hunter" (Originaltitel) wurden die Zuschauer mit einem sadistischen Prediger konfrontiert, der durch die Lande zieht um an die versteckte Beute eines Überfalls zu kommen. Dabei kennt Prediger Harry Powell (Robert Mitchum) keine Skrupel und terrorisiert vornehmlich Kinder und Witwen.

Der gebürtige Brite Charles Laughton verewigte sich mit seiner einzigen Regiearbeit in der Filmgeschichte. Vor allem die expressive Bildgestaltung, die in einigen Szenen mit ihren scharfen Konturen an die Scherenschnittfilme Lotte Reinigers erinnert, ist heute noch bemerkenswert. Der Film fasziniert aber ebenso mit seiner bizarren Mischung aus Film Noir-Elementen und märchenhaften Zügen. Und wer mag, der kann in der Figur des scheinheiligen Gottesmannes viele aktuelle Bezüge sehen. In einer digital restaurierten Fassung liegt "Die Nacht des Jägers" jetzt als erste Folge in der Reihe "Masterpieces of Cinema" beim Anbieter koch media vor.