Schulen in Bangkok wegen Smog geschlossen
30. Januar 2019Wegen des massiven Smogs in Bangkok schlagen die thailändischen Behörden Alarm. Erstmals wurde die Schließung von hunderten Schulen angeordnet. Alle 437 staatlichen Schulen sollen von Mittwochmittag bis Freitag geschlossen bleiben, teilte die Verwaltung der Metropolregion mit. Mehrere zehntausend Schüler sind betroffen.
Seit Beginn des Jahres leidet die Millionenstadt unter der extremen Luftverschmutzung. Der sogenannte Luftqualitäts-Index überschreitet immer wieder die Marke von 150. Von diesem Wert an gilt der Aufenthalt im Freien als "ungesund". Am Mittwoch lag der Wert bei 183. Rund 1500 Quadratkilometer sind betroffen und wurden zum "Kontrollgebiet".
Künstlicher Regen und Zuckergemische sollen helfen
Seit mehreren Tagen versuchen die Behörden, mit künstlich erzeugtem Regen und dem Besprühen der Hochstraßen mit Wasser die Luftverschmutzung zu verringern. Viele der Anwohner tragen Atemschutzmasken. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, auf das traditionelle Verbrennen von Räucherstäbchen zu verzichten. Außerdem sollen die vielen chinesisch-stämmigen Thais beim bevorstehenden Chinesischen Neujahr kein Papier verbrennen. Dies soll eigentlich Glück bringen.
Die Behörden suchen derzeit nach weiteren Lösungen zur Eindampfung des Smogs. Unter anderem seien für Donnerstag Drohnen angedacht, die eine Zuckerrohrlösung versprühen sollen. Dadurch sollen die Feinstaubpartikel in der Luft gebündelt und so aus der Luft entfernt werden.
Schwere Folgen bei dauerhafter Luftverschmutzung
Thailands Hauptstadt gehört zu den zehn Städten, die weltweit die schlechteste Luft haben. Experten sind der Überzeugung, dass die Autoabgase der Hauptgrund für die extreme Luftverschmutzung sind. Auf Bangkoks Straßen herrscht chronischer Stau, gleichzeitig befahren tausende alte Diesel-Busse die Straßen. Außerdem führen die zahlreiche Baustellen, das Abbrennen von abgeernteten Feldern und die Verschmutzung durch Fabriken zu den schlechten Luftverhältnissen in der Stadt.
Die hohe Luftverschmutzung erhöht das Risiko von Herzerkrankungen, Lungenkrebs sowie von chronischen Lungenkrankheiten. Außerdem sind Infektionen der Atemwege und Schlaganfälle mögliche Folgen einer Dauerbelastung.
fa/sti (dpa, afp)