Extremes Wetter in den USA: Historisch frühe Hitzewelle
Noch nie wurden im Südwesten der USA so früh im Jahr so hohe Temperaturen gemessen. In einigen Bundesstaaten gibt es Hitzewarnungen, auch Waldbrände wurden gemeldet.
Historische Hitze
Abkühlung im Lake Mead im US-Bundesstaat Nevada dringend benötigt: Mit Temperaturen weit über 40 Grad Celsius hat die erste Hitzewelle des Jahres den Südwesten der USA am Freitag fest im Griff, noch nie wurden so hohe Werte so früh in einem Jahr gemessen. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Nevada, Kalifornien, Arizona, New Mexico und Texas.
"Die vergangenen Tage waren heiß"
107 Grad Fahrenheit, knapp 41 Grad Celsius, zeigte das Thermometer dieser Tage in Las Vegas an. Kurz darauf kletterten die Temperaturen in der Casino-Metropole sogar auf 44 Grad Celsius. "Die vergangenen Tage waren heiß", erklärte der Nationale Wetterdienst in Las Vegas. Mehrere Städte öffneten klimatisierte Bibliotheken, Veranstaltungen mussten nach drinnen verlegt werden.
Kein guter Tag zum Wandern
Sie trotzen den hohen Temperaturen: Touristinnen und Touristen im Grand Canyon in Arizona. Nicht überall im Bundesstaat waren solche Aktivitäten vergangene Woche möglich: Mehrere Wanderwege in Phoenix wurden wegen der Hitze gesperrt. Bei Temperaturen von fast 43 Grad Celsius sei es kein Tag zum Wandern, erklärte die örtliche Feuerwehr.
Temperaturrekord im Tal des Todes
Hier im Death Valley in der Mojave-Wüste in Kalifornien, dem trockensten Ort der USA, erreichten die Temperaturen sogar 50 Grad Celsius - ein neuer Rekordwert im Death Valley-Nationalpark, in dem der bisherige Höchstwert von 49,4 Grad Celsius im Jahr 1996 gemessen wurde. Ursache für die Hitzewelle ist Wetterexpertinnen und -experten zufolge ein Hochdruckgebiet über Mexiko.
Riskantes Vergnügen
Ob die Fische wohl beißen? Angler nutzen das warme Wetter in Sacramento zum fischen. Ungefährlich ist ein längerer Aufenthalt im Freien allerdings nicht: Hitzebedingte Todesfälle wurden zwar nicht gemeldet, doch bei einer Kundgebung von Ex-Präsident Donald Trump in Arizona musste fast ein Dutzend Menschen wegen Hitzeerschöpfung in Krankenhäuser gebracht werden.
Erster Waldbrand der Saison
Während die Küstenregionen größtenteils von der Hitze verschont blieben, brachen im Landesinneren Kaliforniens eine Reihe kleinerer Waldbrände aus. Beim größten Feuer - rund 240 Kilometer nordwestlich von Los Angeles - brannten mehr als 1450 Hektar im landwirtschaftlich genutzten Kalifornischen Längstal, ehe die Feuerwehr die Flammen weitgehend eindämmen konnte.
Tödliche Temperaturen
Einer am vergangenen Freitag veröffentlichten Studie der University of California zufolge hat die Luftverschmutzung infolge von Waldbränden in Kalifornien binnen zehn Jahren zu mehr als 52.000 Todesfällen geführt. Sie geht damit um ein Vielfaches über die Zahl der Brand-Toten hinaus. Die aktuelle Hitzewelle weckt Befürchtungen, dass in diesem Jahr erneut eine heftige Waldbrand-Saison droht.
Weltweite Temperaturrekorde
Nicht nur die USA leiden unter hohen Temperaturen, auch andere Weltregionen melden in diesem Frühjahr Temperaturrekorde. So leidet Südasien unter einer historischen Hitzewelle, in Indien wurden Ende Mai 52 Grad Celsius gemessen. Aufgrund der Klimakrise könnten bis Ende des Jahrhunderts laut Studien weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen von extremen Hitzewellen bedroht sein.