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EZB senkt Leitzins auf Rekordtief

7. November 2013

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt den Leitzins im Euroraum überraschend auf das Rekordtief von 0,25 Prozent. Die Aktienkurse steigen, der Euro fällt.

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Ein Eurozeichen steht in Frankfurt am Main vor der Europäischen Zentralbank (Foto: ap)
Bild: AP

Paukenschlag der EZB

Die EZB reagiert damit offenbar auf den jüngsten Rückgang der Inflation in den 17 Euro-Ländern. Die Teuerungsrate war im Oktober auf 0,7 Prozent gefallen und lag damit deutlich unter der EZB-Zielmarke. Sie spricht von stabilen Preisen bei knapp unter zwei Prozent. Nach Ansicht von Experten besteht bei einer so geringen Inflation die Gefahr, dass es zu einer Deflation kommt. Deflation bedeutet, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen stetig sinken. Dadurch halten sich viele Verbraucher und Investoren zurück und warten auf weiter fallende Preise. Der Konsum geht zurück; die Wirtschaft rutscht in die Krise. Die EZB versucht das mit der weiteren Leitzinssenkung zu verhindern.

EZB-Chef Draghi hält an Niedrigzinspolitik fest

Paukenschlag der EZB

Zugleich betonte EZB-Chef Mario Draghi, dass die Zentralbank ihr Pulver noch nicht verschossen habe. "Wir haben die Untergrenze noch nicht erreicht und könnten den Zins grundsätzlich weiter senken", so Draghi. Die EZB sei bereit, alle "zur Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen". Dazu gehöre theoretisch auch eine Neuauflage der vor rund zwei Jahren eingesetzten langfristigen Kreditlinien für Banken. Auf der jüngsten Zinssitzung sei dies aber "kein großes Thema" gewesen.

Dax auf Rekordhoch

Nach der überraschenden Zinssenkung stieg der Deutsche Aktienindex (DAX) auf ein neues Rekordhoch von 9143,16 Punkten. Der Euro stürzt dagegen um mehr als ein Prozent auf 1,3359 US-Dollar ab.

ul/kle (dpa, rtr)