Facebook bleibt auf Wachstumskurs
29. Januar 2015Facebook bleibt auf Wachstumskurs. Das soziale Netzwerk hat im vergangenen Jahr ein Plus von 2,9 Milliarden Dollar (2,56 Milliarden Euro) erwirtschaftet. Der Umsatz stieg den Angaben zufolge um 58 Prozent auf 12,5 Milliarden Dollar. Seine Werbeerlöse konnte Facebook im vergangenen Quartal um 53 Prozent auf 3,59 Milliarden Dollar steigern. 69 Prozent steuerten die umkämpften Anzeigen auf mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets bei.
Auch die Zahl der Nutzer, die sich mindestens einmal im Monat bei Facebook einloggen, stieg um 13 Prozent auf 1,39 Milliarden. "Wir haben 2014 viel geschafft", erklärte Firmengründer Marc Zuckerberg. "Unsere Gemeinschaft wächst weiter und wir machen Fortschritte dabei, die Welt zu vernetzen."
Neue Nutzerrichtlinien beschäftigen Politiker
Weiter vernetzen will Facebook auch seine Nutzerprofile. Ziel der werbefinanzierten, für Mitglieder kostenlosen Plattform ist es, noch passendere Werbung oder sonstige Dienstleistungen auf die Facebook-Seiten der Nutzer einzublenden. Am Monatsende führt das Unternehmen neue Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) ein, mit denen sich auch das Surfverhalten außerhalb von Facebook auswerten lässt. Wer nach dem 30. Januar 2015 noch Facebook nutzt, stimmt den neuen Geschäftsbedingungen zu. Ein Widerspruch ist nicht möglich. Mitglieder, die die neuen Bedingungen nicht akzeptieren wollen, müssen sich aus dem sozialen Netzwerk abmelden.
Kritiker befürchten, dass unter anderem auch persönliche Daten und Kundenprofile mit Facebook-Töchtern wie dem Chat-Dienst WhatsApp oder den Fotonetzwerk Instagramm ausgetauscht werden können.
Das Thema hat inzwischen auch den Deutschen Bundestag beschäftigt: Der Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz befragte Facebook-Lobbyist Lord Richard Allan in einer nicht-öffentlichen Sitzung zu den umstrittenen neuen Nutzungsbedingungen. Änderungen wären im Anschluss an die Befragung nicht angekündigt worden, hieß es.
Zuvor hatte das Justizministerium bereits die neuen Regeln kritisiert. Der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber (SPD) erklärte, Facebook gehe mit den neuen Nutzungsbedingungen sehr weit. Wenn das Unternehmen permanent verfolge, wie Nutzer auf bestimmte Angebote im Netz reagieren, bestehe eine große Gefahr der Beeinflussung.
sp/wl (dpa, rtr, afp)