Fahrplan für Ölbohrungen in Alaska steht
18. August 2020Die Versteigerung von Bohrlizenzen im "Arctic National Wildlife Refuge" (Artikelbild) könne zum Jahresende erfolgen, teilte US-Innenminister David Bernhardt mit. Er habe "großes Vertrauen", dass Bohrungen in dem Naturschutzgebiet "verantwortungsvoll, nachhaltig und umweltverträglich" durchgeführt würden.
Die Ausbeutung der Vorkommen von Öl und Gas in der Region wurde bereits 2017 vom US-Kongress beschlossen. Beide Parlamentskammern waren damals von US-Präsident Donald Trumps Republikanern dominiert. Das Innenministerium wurde damit beauftragt, die Rahmenbedingungen festzulegen. Nach den nun vorgestellten Plänen sollen in bis zu acht Prozent des Naturschutzgebiets im Nordosten Alaskas Bohrungen zugelassen werden.
Widerstand
Umweltschützer kündigten umgehend Widerstand an. "Unser Klima befindet sich in einer Krise, die Ölpreise sind in die Tiefe gestürzt, und überall ziehen sich große Banken aus der Finanzierung (solcher Projekte in der Arktis) zurück", erklärte Adam Kolton von der Alaska Wilderness League. "Und doch setzt die Trump-Regierung ihren Wettlauf für einen Ausverkauf der letzten großen Wildnis unserer Nation fort und setzt damit Ureinwohner und die fabelhafte Tier- und Pflanzenwelt einem Risiko aus."
Kolton kündigte an, vor Gericht zu ziehen, den Kongress anzurufen und Druck auf Ölkonzerne auszuüben, um Bohrungen doch noch zu verhindern. In Trumps Amtszeit waren in den Vereinigten Staaten zahlreiche Umweltauflagen gelockert worden, um der Wirtschaft entgegenzukommen. Der US-Präsident ist ein Förderer der heimischen Erdölindustrie und bezweifelt einen entscheidenden Einfluss des Menschen auf den Klimawandel.
wa/ack (afp, dpa)