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Fast 60 Nachbeben in Mittelitalien

26. August 2016

Amatrice, Accumoli, Pescara del Tronto: Die Erde dort gibt keine Ruhe. Immer wieder sind die Helfer gezwungen, ihre Arbeit zu unterbrechen. Derweil steigt die Zahl der Toten und Verletzten weiter an.

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Nachbeben - wie in hier in Amatrice - wirbeln immer wieder Staub auf (Foto: Reuters/C. De Luca)
Nachbeben - wie hier in Amatrice - versetzen Bewohner und Rettungskräfte weiter in Angst und SchreckenBild: Reuters/C. De Luca

Erneut haben zahlreiche Erdstöße die Katastrophenregion in Mittelitalien erschüttert. Das stärkste der Nachbeben ereignete sich am Morgen um 6.28 Uhr und hatte nach Angaben der italienischen Erdbebenwarte eine Stärke von 4,8. Das Zentrum lag demnach in elf Kilometern Tiefe in der Provinz Rieti, nicht weit von dem Ort Amatrice entfernt. Dort gab es im Zentrum weitere Einstürze, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Allerdings nicht dort, wo die Helfer versuchten, noch Opfer aus den Trümmern zu bergen. Das Erdbebenzentrum sprach von insgesamt 57 Nachbeben seit Mitternacht.

Amatrice im Schockzustand

267 Tote, 400 Verletzte

Bei dem Erdbeben mit einer Stärke von mehr als sechs waren in der Nacht zu Mittwoch mindestens 267 Menschen ums Leben gekommen, 387 weitere wurden verletzt. Das sind die jüngsten offiziellen Zahlen des italienischen Zivilschutzes. Rettungskräfte sind ununterbrochen im Einsatz, um unter den Trümmern nach Verschütteten zu suchen. Besonders betroffen sind in der Region Latium neben Amatrice auch der Ort Accumoli und in den Marken Pescara del Tronto.

Die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi versprach einen schnellen Wiederaufbau und eine bessere Erdbebenvorsorge. "Wir haben die moralische Pflicht gegenüber den Frauen und Männern dieser Gemeinden", sagte Renzi nach einer Krisensitzung des Ministerrats. Zudem rief der Ministerrat den Notstand aus und sagte Hilfsgelder von 50 Millionen Euro zu.

Renzi: Erdbebenvorsorge "Hausaufgabe für die Zukunft"

Auch die Erdbebenvorsorge müsse verbessert werden. "Das muss unsere Hausaufgabe für die Zukunft sein", so Renzi. Der Erdbebenschutz wurde auch nach dem schweren Erdbeben von L'Aquila mit 309 Toten vor sieben Jahren verbessert, die Regeln werden jedoch oft nicht umgesetzt. Viele der alten Häuser waren am Mittwoch innerhalb von Sekunden in sich zusammengebrochen.

Gruppe von Helfern in Amatrice (Foto: Reuters/C. De Luca)
Der Wettlauf der Helfer mit der Zeit - er wird von Stunde zu Stunde härterBild: Reuters/C. De Luca

Unter den Toten sind mindestens acht Ausländer. Drei Briten seien in dem Ferienort Amatrice ums Leben gekommen, der besonders schwer von dem Beben betroffen ist, sagte ein Behördenvertreter dem Sender BBC. Nach Informationen des "Daily Mirror" war unter ihnen ein 14-jähriger Jugendlicher. Nach Angaben des Außenministeriums in Bukarest wurden auch zwei Rumänen getötet, acht weitere Rumänen werden demnach noch vermisst. Drei weitere Opfer stammten aus Spanien, Kanada und El Salvador, wie die Regierungen der betroffenen Länder mitteilten.

Das Auswärtige Amt hatte am Donnerstag erklärt, bislang gebe es keine Hinweise auf Deutsche unter den Opfern. Das Gebiet ist eine beliebte Ferienregion. Das Außenministerium riet Reisenden, die gesamte Erdbebenregion weiträumig zu meiden.

sti/ml (afp, dpa)