Fastenbrechen gegen Abschiebung
Muslime treffen sich in New York, um gemeinsam das Fastenbrechen zu feiern. Gleichzeitig wollen sie mit einer Demonstration auf die Lage der Einwanderer in den USA aufmerksam machen, die von Abschiebungen bedroht sind.
Gegen Mauern
Frauen protestieren in Manhatten vor dem Büro des Immigration and Customs Enforcement (ICE) gegen die Errichtung einer Mauer und die Abschiebung illegaler Immigranten aus den USA. Die Einwanderungs- und Zollbehörde ICE ist die wichtigste Vollzugsbehörde des Ministeriums für Innere Sicherheit. Neben der Demonstration steht auch das gemeinsame Fastenbrechen der Muslime im Vordergrund der Aktion.
Maghrib-Gebet
Muslime beten während der politischen Kundgebung in Manhattan gemeinsam das Maghribgebet, um das tägliche Fasten zu beenden. In den letzten Jahren wurde der Fastenmonat Ramadan immer wieder zum Anlass genommen, das Fastenbrechen am Abend öffentlich zu begehen. Die Muslime wollen damit auf die friedliche Seite ihrer Religion hinweisen und über die Rituale des Ramadan informieren.
Iftar
Die Mahlzeit, die von Muslimen während des Ramadan nach Sonnenuntergang eingenommen wird, heißt auf arabisch Iftar. Die Muslime - ausgenommen Kinder, schwangere Frauen sowie alte und kranke Menschen - essen und trinken während des Fastenmonats bis zum Sonnenuntergang nichts. Iftar kann ein Familienessen sein - oder ein Festessen an einem öffentlichen Ort wie einer Moschee.
Koran-Rezitation
Ein junger Mann liest im Koran. Im Ramadan beten viele Muslime sehr häufig. In diesem Monat sollen sie sich nicht durch andere Dinge von Gott und ihrem Glauben ablenken lassen. Neben dem Nahrungsverzicht geht dabei um Enthaltsamkeit in vielen Bereichen, die Vergnügen bereiten. Dadurch soll das Gottesbewußtsein gestärkt werden.
Vorspeise Datteln
Eine Frau verteilt Datteln an Muslime, die sich zum Fastenbrechen versammelt haben. Der Ramadan hat auch eine starke soziale Komponente. Die Muslime pflegen in diesem Monat die Gemeinschaft und mehr Menschen als sonst besuchen die Moscheen. Nach muslimischer Tradition soll niemand alleine den Fastentag beenden. Das Fasten wird in der Tradition des Propheten mit einer Dattel gebrochen...
Durstlöscher
...oder mit einem Schluck Wasser oder Milch. Eine weitere Funktion der Enthaltsamkeit ist, dass die Fastenden sich in die Lage von Armen und Bedürftigen hineinversetzen sollen. Ein gesellschaftliches Engagement für gefährdete Menschen in Verbindung mit dem Fastenbrechen liegt deswegen nahe. Der Ramadan hat dieses Jahr am 16. Mai begonnen und endet am 14. Juni mit dem feierlichen Zuckerfest.
Muslimische Aktivisten
Die Muslimin Linda Sarsour ist eine amerikanische Aktivistin. Sarsour war eine der Organisatorinnen des "Women's March", der großen Demonstration nach Donald Trumps Amtseinführung. Sie wurde von der amerikanischen Frauenzeitschrift "Glamour" für ihr Engagement zu einer der "Frauen des Jahres 2017" gekürt. Die Aktivistin wird aber andererseits für ihre radikal-islamischen Äußerungen kritisiert.
Die Bedrohhung
Musliminnen zeigen auf das Gebäude der Einwanderungspolizei ICE. New York ist eigentlich eine so genannte "Sanctuary City", eine Zufluchtsstadt, in der Einwanderer einen besonderen Schutz genießen. Dennoch nimmt die Behörde seit einer Anordnung Trumps vom 25. Januar 2017 hin vermehrt Einwanderer ohne gültige Papiere fest und schiebt sie ab.
Gemeinsam stark sein
Demonstranten bilden eine menschliche Kette während des Maghrib-Gebets. In den "Sanctuary Citys" galt bislang ein ungeschriebenes Gesetz: Illegale Immigranten werden nicht verfolgt, solange sie keine schweren Straftaten begehen. Im Gegenzug zahlen die meisten nicht gemeldeten Beschäftigten freiwillig Steuern. Ihre Abschiebung bedeutet einen finanziellen Verlust für die Metropolen.
Jüdische Unterstützung
Auch Nicht-Muslime beteiligen sich an den Demonstrationen und am gemeinsamen Fastenbrechen. Jüdinnen und Juden zeigen sich solidarisch mit muslimischen Einwanderern und positionieren sich gegen Islamfeindlichkeit. Von einer möglichen Abschiebung sind schätzungsweise elf Millionen Migranten betroffen, die ohne Papiere in den USA leben. Einige davon sind schon seit langem dort verwurzelt.
Forderung nach Schutz
Die Migranten fürchten jeden Tag, dass auch sie aufgrund von Bagatelldelikten ausgewiesen werden könnten. Einige der größtenteils aus Lateinamerika und Mexiko stammenden Betroffenen trauen sich aus Angst vor einer Festnahme nicht mehr zu Polizeibehörden, in Gerichtsgebäude oder in Krankenhäuser. Im einstigen Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird es immer schwerer, sein Glück zu behalten.