FC Bayern wartet auf Borussia Dortmund
5. März 2022Die beiden Trainer waren sich einig: Während Bayern-Coach Julian Nagelsmann die ersten 30 Minuten seiner Mannschaft "sehr gut" fand, bezeichnete Leverkusens Trainer Gerardo Seoane die erste halbe Stunde seines Teams als "schwach". Zu diesem Zeitpunkt führten die Münchener noch mit 1:0, kurze Zeit später stellte Bayern-Ersatzkapitän Thomas Müller mit dem ersten Eigentor seiner langen Karriere bereits den Endstand her. Trotzdem war das Spiel alles andere als langweilig. Beide Teams hatten viele gute Torchancen, weitere Treffer wollten aber nicht fallen.
Ob das Unentschieden aus Münchener Sicht ein Rückschlag war, wird sich endgültig am 16. März zeigen. Nämlich erst dann wird der 25. Spieltag mit dem Spiel FSV Mainz 05 gegen Borussia Dortmund abgeschlossen. Die Partie musste wegen eines Corona-Ausbruchs bei den Mainzern verschoben werden. Gewinnt der BVB, beträgt der Vorsprung der Bayern wieder "nur noch" sechs Punkte.
Hoffenheim überholt Leipzig und Freiburg
Trotz der Punkteteilung in München konnten die beiden Leverkusen-Verfolger RB Leipzig und SC Freiburg auf die Werkself keinen Boden gutmachen. Das direkte Duell der beiden endete ebenfalls 1:1. "Wir haben von der Energie, der Haltung und der Schläue her ein außergewöhnliches Spiel gemacht", war Freiburgs Trainer Christian Streich zufrieden. Beide Teams liegen weiterhin vier Zähler hinter Bayer. Besser machte das die TSG Hoffenheim: Durch einen 1:0-Auswärtserfolg beim 1. FC Köln schob sich das Team von Trainer Sebastian Hoeneß auf den vierten Tabellenplatz vor.
"Das war ein Big Point, aber am Ende haben wir das Glück strapaziert", sagte Hoeneß. "Die Chancenverwertung war das einzige, was wir ansprechen müssen. Wenn man die Möglichkeiten nicht macht gegen Köln, muss man auch das Quäntchen Glück haben, um das Spiel zu gewinnen."
Glückliche Gesichter gab es auch in Wolfsburg, wo sich der VfL knapp mit 1:0 gegen Union Berlin durchsetzte. "Es war ein glücklicher Heimsieg, ein Remis wäre auch möglich gewesen", gab Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt zu. "Vor ein paar Wochen hätten wir ein solches Spiel noch verloren. Aber wir haben an Stabilität und Haltung gewonnen." Die Wolfsburger haben sich durch den Sieg ein gutes Stück aus dem Tabellenkeller herausgearbeitet. Die Berliner dagegen sind durch die vierte Liga-Pleite in den vergangenen fünf Spielen im Rennen um die Europapokalplätze erstmal ins Hintertreffen geraten.
Krise in Gladbach und bei der Hertha
Vollkommen gegensätzlich waren die Gefühle nach dem Abstiegsduell zwischen dem VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach. Obwohl der VfB von Anfang mehr Druck machte, lagen die Gladbacher zwischenzeitlich mit 2:0 in Führung. Doch Stuttgart kämpfte und setzte sich nach beeindruckender Aufholjagd noch mit 3:2. "Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben und es nicht geschafft, gut zu verteidigen. Das geht in der Form nicht", ärgerte sich Borussia-Trainer Adi Hütter.
Überschattet wurde das Spiel von unschönen Szenen auf der Tribüne: Bei handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Gladbacher Fans und Ordnern gab es Verletzte. "Die Bilder, die uns bisher vorliegen, sprechen nicht für ein angemessenes Vorgehen des Ordnungsdienstes", teilte Mönchengladbach via Twitter am Sonntag mit. "Da wird geprügelt, getreten, das ist rohe Gewalt und kein deeskalierendes Einschreiten. Das muss aufgearbeitet werden", schrieben die Fohlen.
Ebenfalls ohne Fortune bleibt Abstiegskandidat Hertha BSC. Die Berliner zeigten auch gegen Eintracht Frankfurt eine schwache Leistung und gingen mit 1:4 regelrecht unter. "Wir haben es letztlich nicht auf den Platz gebracht. Am Ende war die Leistung nicht gut genug, um eine gut organisierte Mannschaft in Bedrängnis zu bringen", analysierte Hertha-Trainer Tayfun Korkut, der mit seinem Team nach wie vor auf den ersten Sieg im Jahr 2022 wartet. Die Berliner stecken weiterhin tief im Abstiegskampf und bleiben auf dem Relegationsrang. Sie haben aber nur noch einen Punkt Vorsprung auf Stuttgart und zwei Zähler Rückstand auf den 15. Bielefeld.
Die Arminia verlor am Freitagabend mit 0:1 gegen den FC Augsburg. Abgeschlagen Letzter bleibt Greuther Fürth. Die Greuther verloren mit 1:2 beim VfL Bochum. Es war ihre 17. Niederlage im 25. Spiel.
"Beendet den Krieg!"
Wieder nutzten Vereine und Fans den Spieltag, um der Opfer des Kriegs in der Ukraine zu gedenken. In der Münchener Arena leuchteten die Anzeigetafeln vor der Partie in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb. Die Spieler versammelten sich kurz vor dem Anpfiff am Mittelkreis um ein Transparent mit der Aufschrift: "Beendet den Krieg! Stop the war!".
Der 25. Spieltag in Zahlen
Bayern München - Bayer Leverkusen 1:1 (1:1)
Tore: 1:0 Süle (18.), 1:1 Müller (36./Eigentor)
RB Leipzig - SC Freiburg 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Demirovic (38.), 1:1 Angelino (90.)
1. FC Köln - TSG Hoffenheim 0:1 (0:0)
Tore: 0:1 Posch (61.)
VfL Wolfsburg - 1. FC Union Berlin 1:0 (1:0)
Tore: 1:0 Awoniyi (24.)
Hertha BSC - Eintracht Frankfurt 1:4 (0:1)
Tore: 0:1 Knauff (17.), 0:2 Tuta (48.), 0:3 Lindström (56.), 1:3 Selke (61.), 1:4 Borré (63.)
VfL Bochum - Greuther Fürth 2:1 (1:0)
Tore: 1:0 Leitsch (35.), 1:1 Bella Kotchap (64.), 2:1 Losilla (71.)
Arminia Bielefeld - FC Augsburg 0:1 (0:0)
Tore: 0:1 Caligiuri (50.)
VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach 3:2 (1:2)
Tore: 0:1 Plea (14.), 0:2 Thuram (35.), 1:2 Endo (38.), 2:2 Führich (51.), 3:2 Kalajdzic (83.)
FSV Mainz 05 - Borussia Dortmund -:- (verschoben auf den 16. März)