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Fed verschärft Auflagen für US-Großbanken

31. Oktober 2015

Die US-Notenbank setzt acht amerikanische Großbanken unter Druck. Die Geldinstitute sollen nach dem Willen der Fed ihre Kapitaldecken kräftig aufstocken, um die Risiken für die Öffentlichkeit zu reduzieren.

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Logo der Federal Reserve in den USA (Foto: PD)
Bild: PD

In den USA sollen die größten Banken ihre Kapitaldecken weiter aufpolstern, damit sie bei Krisen nicht wieder den Steuerzahlern auf der Tasche liegen. Durch neue Regeln wollen die Finanzaufseher sicherstellen, dass Verluste künftig bei Investoren und nicht mehr bei der öffentlichen Hand anfallen, wenn eines der Geldhäuser ins Schlingern gerät. Einen entsprechenden Vorschlag beschloss die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) in Washington. Das zusätzlich verlangte Polster müssen die Institute demnach voraussichtlich in langfristigen Anleihen vorhalten.

Wenn das Vorhaben umgesetzt wird, müssten die als systemisches Risiko für das Finanzsystem eingestuften acht größten Banken Milliarden an frischem Geld auftreiben. Zu systemrelevanten Geldhäusern zählen unter anderen JPMorgan, Citigroup, Bank of America und Goldman Sachs. Bis 2019 soll der Schutzpanzer an langfristigen Verbindlichkeiten, die im Krisenfall in Eigenkapital umgewandelt werden können, mindestens 16 Prozent der risikogewichteten Vermögenswerte in den Bilanzen erreichen. 2022 soll der Wert dann auf 18 Prozent steigen.

Zu groß zum Scheitern

Chaotische Bankenpleiten, wie im September 2008 der Bankrott der US-Investmentbank Lehman Brothers, sollen mit dieser und vielen anderen Regeln verhindert werden. "Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Wahrnehmung an den Märkten zu beenden, dass Banken zu groß zum Scheitern seien", erklärte Fed-Chefin Janet Yellen. Die Bedrohung für die Finanzstabilität, die von den Firmen ausgehe, werde deutlich reduziert.

Dem Finanzdienst Bloomberg zufolge müssten die betroffenen Banken etwa 120 Milliarden Dollar (109 Milliarden Euro) auftreiben, um der neuen Regel gerecht zu werden. Aus Fed-Kreisen verlautete, dass es den Banken nicht schwer fallen sollte, die Vorgaben zu erfüllen, da viele Auflagen mit bestehenden Regeln identisch seien. Zudem könnten die Anforderungen durch Refinanzierung von existierenden Bonds erfüllt werden.

Die geplanten neuen Vorschriften sind eine Konsequenz aus der Pleite von Lehman Brothers. Der Bankrott löste damals Schockwellen aus, die das Finanzsystem weltweit erschüttern ließen. Seit der letzten großen Finanzkrise haben die USA die Zügel bei der Bankenregulierung massiv angezogen. Die Banken klagen zwar, die strengeren Regeln und höheren Kapitalvorschriften würden ihre Geschäfte und die Kreditvergabe erschweren. Die meisten von ihnen scheffeln aber weiter Milliardengewinne.

kle/qu (rtr, dpa, afpe, ape)