Federer in Paris im Viertelfinale raus
3. Juni 2015Roger Federer schimpfte wie man es von dem Gentleman unter den Tennisprofis selten gehört hatte. Der Schweizer schrie seinen Unmut in den Himmel über Paris, doch selbst der lauteste Ausbruch half ihm nicht. Federer unterlag seinem Landsmann Stan Wawrinka erstmals bei einem Grand Slam 4:6, 3:6, 6:7 (4:7) und musste seine Hoffnung auf das achte Halbfinale bei den French Open begraben.
"Stan hat es mir heute sehr schwer gemacht, er hat richtig gut gespielt", sagte Federer enttäuscht: "Ich habe vieles versucht. Es war nicht schrecklich, aber ich weiß, dass ich besser spielen kann als heute." Wawrinka meinte glückselig: "Seit meinem Sieg bei den
Australian Open weiß ich, dass ich fähig bin, die Besten zu schlagen."
Wawrinka bekommt es nun im ersten Paris-Halbfinale seiner Karriere mit dem Franzosen Jo-Wilfried Tsonga zu tun. Tsonga setzte sich nach 3:45 Stunden 6:1, 6:4, 4:6, 3:6, 6:3 gegen Kei Nishikori aus Japan durch und zog zum zweiten Mal nach 2013 ins Halbfinale
seines Heim-Grand-Slams ein. Die Partie auf dem Court Central musste im zweiten Satz für eine halbe Stunde unterbrochen werden, weil der Wind einen Teil der Videowand abgerissen hatte. Die Metalplatte stürzte auf die Tribüne und verletzte drei Zuschauer leicht.
Freude im Hause Schweinsteiger
Ähnlich die Gefühlslage bei Ana Ivanovic: Die Serbin feierte ihre Rückkehr unter die besten Vier eines Majors nach sieben Jahren mit ihrem Freund Bastian Schweinsteiger. Der Fußball-Weltmeister empfing seine Freundin nach deren 6:3, 6:2 im Viertelfinale gegen Elina Switolina aus der Ukraine mit einem Kuss und einer innigen Umarmung im Kabinengang. Am Donnerstag trifft sie auf die Tschechin Lucie Safarova, die nach ihrem Sieg über Titelverteidigerin Maria Scharapowa aus Russland auch die Spanierin Garbine Muguruza 7:6 (7:3), 6:3 aus dem Turnier warf.
Am Mittwoch erwartet die Tennis-Fans im Stade Roland Garros das vorweggenommene Finale zwischen Rekordsieger Rafael Nadal aus Spanien und Top-Favorit Novak Djokovic aus Serbien. Die Dauerrivalen treffen bereits zum 44. Mal aufeinander, keine Begegnung in der Geschichte des Profitennis hat es häufiger gegeben.