Festnahmen nach Anschlägen von Istanbul
30. Juni 2016Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu weiter berichtet, gab es an 16 verschiedenen Adressen zeitgleich Razzien. So habe es Polizeiaktionen in Istanbul und Izmir gegeben. In Izmir wurden der Agentur zufolge neun mutmaßliche Extremisten festgenommen, die Kontakte zu IS-Mitgliedern in Syrien gehabt haben sollen. Ihnen werde vorgeworfen, sie hätten den IS finanziell unterstützt, Mitglieder angeworben und logistische Unterstützung geleistet.
Die türkischen Behörden machen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für die Anschlagsserie verantwortlich, bei dem die drei Attentäter am Dienstag nach neusten Angaben 44 Menschen mit sich in den Tod rissen. Mindestens 239 Menschen wurden verletzt. Die Täter hatten im Flughafen Atatürk um sich geschossen und Bomben gezündet. Der IS bekannte sich bislang allerdings nicht zu der Tat.
Attentäter aus Usbekistan, Kirgistan und Dagestan
Bei den Selbstmordattentätern hat es sich um einen Usbeken, einen Kirgisen und einen russischen Staatsbürger gehandelt. Das wurde aus türkischen Regierungskreisen bestätigt. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, der russische Staatsbürger stamme aus der Region Dagestan. Die Regierung in Moskau bestätigte einen Attentäter mit russischer Staatsbürgerschaft zunächst nicht. "Wir haben keine Informationen über die mögliche Beteiligung eines russischen Staatsbürgers", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Usbekistan, Kirgistan und Dagestan sind überwiegend muslimisch und gehörten einst zur Sowjetunion. Zahlreiche Extremisten aus dem Kaukasus und aus Zentralasien haben sich dem IS in Syrien und im Irak angeschlossen. Es war bereits der vierte schwere Anschlag in Istanbul seit Jahresbeginn.
mm/as (dpa, rtr, afp)