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Festnahmen vor Massenprotest in Caracas

1. September 2016

Mit einem der größten Aufmärsche der letzten Monate will die Opposition in Venezuela Druck machen zur Absetzung von Präsident Maduro. Der rief ebenfalls seine Anhänger nach Caracas. Gegner bringt er hinter Gitter.

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Venezuelas Präsident Nicolas Maduro (foto: Reuters/Miraflores Palace-handout)
Bild: Reuters/Miraflores Palace

Bis zu 25 Aktivisten und Unterstützer der Opposition seien in den vergangenen 48 Stunden abgeführt worden, berichteten venezolanische Bürgerrechtler. Über das Schicksal von 13 der Festgenommenen bestehe noch Unklarheit, so das lokale "Penal Forum". Oppositionspolitiker beklagten eine Welle der Repression. Mehreren ausländischen Journalisten wurde die Einreise verweigert.

Die Staatsmacht griff offenbar kurzerhand zu, während sich Zehntausende im ganzen Land auf den Weg in die Hauptstadt machen. Mit einer Großdemonstration unter dem Motto "Einnahme von Caracas" wollen die Regierungsgegner ein rasches Referendum gegen den sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro erzwingen.

Maduro wirft den Demonstranten vor, sie wollten einen Putsch anzetteln, wie 2002 gegen den damaligen Staatschef Hugo Chavez. Der Präsident versammelte selbst schon Anhänger in der Hauptstadt zu einer ersten Kundgebung (Artikelfoto). Er sprach von einem "faschistischen" Angriff und einem Komplott des "nordamerikanischen Imperialismus". Maduro-treue Kräfte bereiteten sich auf einen großen Gegenprotest vor.

Sorge vor der großen Eskalation

Beobachter befürchteten gewaltsame Ausschreitungen. Die Regierung verlegte 10.000 zusätzliche Sicherheitskräfte in die Hauptstadt. Soldaten und Polizisten besetzten strategisch wichtige Punkte in Caracas.

In Venezuela Proteste gegen Präsident Nicolas Maduro in Caracas (foto: dpa)
Polizei in Caracas geht mit Knüppeln, Tränengas und Pfefferspray gegen Demonstranten vor, wie hier Anfang JuniBild: picture-alliance/dpa/M. Gutierrez

Die Wahlbehörde hatte die zweite Unterschriftensammlung für den Volksentscheid gegen Maduro zuletzt auf Ende Oktober festgelegt. Der Opposition ist das zu spät. Damit könnte die Regierung das Referendum nämlich bis ins kommenden Jahr hinauszögern. Dann würden laut Verfassung die Sozialisten selbst bei einer Niederlage des Präsidenten an der Macht bleiben.

Venezuela ist tief gespalten. Seit dem Sieg der Opposition bei den Parlamentswahlen Ende vergangenen Jahres schwelt der Konflikt zwischen Regierung und Volksversammlung. Zudem leidet das ölreiche Land seit Monaten unter einer schweren Wirtschaftskrise. In den Supermärkten fehlt es an Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs.

SC/cw (rtre, afp, dpa)